Berlin (dpa)
Menschen halten ihre Finanzen für so gut wie vor Corona
Trotz der Corona-Krise hat die Pandemie der Zufriedenheit der Menschen mit ihrer finanziellen Situation nicht geschadet. Viele haben ihre Ausgaben in den vergangenen Monaten dennoch eingeschränkt.
Die Corona-Krise hat bei der Zufriedenheit der Menschen mit ihrer Finanzsituation keinen bleibenden Schaden hinterlassen. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Kantar hervor. 43 Prozent bezeichnen die Lage als gut oder sehr gut.
Damit wurde das hohe Niveau von 2019 wieder erreicht, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband anlässlich des Weltspartags an diesem Freitag mitteilte. Ihre Ausgaben haben viele in den vergangenen Monaten dennoch eingeschränkt, etwa jeder Vierte will nach eigener Aussage mehr sparen. Vorsicht gehe noch immer vor Konsum, hieß es.
„Vorsicht ist gut. Wir müssen aber aufpassen, dass die Vorsicht nicht in Zukunftsangst umschlägt“, sagte Sparkassenpräsident Helmut Schleweis am Donnerstag. Die steigenden Preise und niedrigen Zinsen seien Gift für die Anleger. Die Inflation werde jedoch nicht schnell wieder gehen. Notwendig sei eine Kurswende in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, damit die Zinsen wieder steigen.
Gestiegen sei in der Pandemie der Wunsch vieler Befragter nach einer eigenen Wohnung. 35 Prozent der 20- bis 50-Jährigen wollen eine Immobilie kaufen, 8 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. „Für viele Normalverdiener ist Wohneigentum heute kaum mehr bezahlbar“, kritisierte Schleweis. Die neue Bundesregierung müsse Wohneigentum als Altersvorsorge stärker fördern. Nach Angaben des Verbands Deutscher Pfandbriefbanken sind Wohnimmobilien im ersten Halbjahr 2021 durchschnittlich 9,6 Prozent teurer geworden.
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