London/Paris (dpa)
Booker Prize und Prix Goncourt werden vergeben
Zwei der bedeutendsten nationalen Literaturpreise werden an diesem Mittwoch in Großbritannien und Frankreich vergeben. Ein Blick auf die Favoriten.
Der britische Booker Prize und der französische Prix Goncourt gehören zu den bedeutendsten nationalen Literaturpreisen: Beide Auszeichnungen werden an diesem Mittwoch verliehen.
In das Rennen um den begehrten Prix Goncourt gehen vor allem die Namen bekannter französischer Autoren. Auf die Booker-Shortlist für das beste englischsprachige Buch, das in Großbritannien oder Irland veröffentlicht wurde, haben es zwei Frauen und ein Mann aus den USA sowie Autoren aus Südafrika, Sri Lanka und eine Britin mit somalischen Wurzeln geschafft.
In der engeren Auswahl für den Prix Goncourt steht unter anderem der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr mit „La plus secrète mémoire des hommes“ (dt. Die geheimste Erinnerung der Menschen). Der Roman des mit 31 Jahren mehrfach ausgezeichneten Autors handelt von einem jungen Schriftsteller, der in Paris ein legendäres Buch aus dem Jahr 1938 entdeckt und sich auf die Spuren des auf mysteriöse Weise verschwunden Autors macht.
Der mehrfach preisgekrönte Sorj Chalandon rivalisiert mit „Enfant de salaud“ (dt. Kind eines Dreckskerls). Darin erzählt der 69-Jährige, wie er die Wahrheit über seinen Vater entdeckt, der während des Zweiten Weltkriegs mit den deutschen Besatzern kollaborierte. „Milwaukee Blues“ von Louis-Philippe Dalembert ist von der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizeibeamten inspiriert. Die einzige Frau unter den vier Favoriten für den Prix Goncourt ist Christine Angot mit „Die Reise nach Osten“ über den Inzest, dem sie zum Opfer wurde.
Zu den Favoriten für den mit 50 000 Pfund (umgerechnet rund 59 000 Euro) dotierten Booker Prize gehört der Südafrikaner Damon Galgut mit „The Promise“, einem Buch das während der Apartheid spielt und den Zerfall einer weißen Familie schildert. Auch dem US-Amerikaner Richard Powers mit seinem Roman „Bewilderment“ über die Beziehung zwischen einem Wissenschaftler und seinem kleinen Sohn in einer nahen Zukunft, die von Umweltzerstörung geprägt ist, werden gute Chancen eingeräumt.
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