Schock nach Feuerinferno Schulbus-Brand: Thailand trauert um tote Kinder und Lehrer

dpa
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Von dpa
| 02.10.2024 05:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Zahlreiche Retter waren im Einsatz, jedoch kam für die meisten Betroffenen jede Hilfe zu spät. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
Zahlreiche Retter waren im Einsatz, jedoch kam für die meisten Betroffenen jede Hilfe zu spät. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
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In Thailand herrscht nach dem Feuerinferno in einem Schulbus Entsetzen. Viele Kinder an Bord sind tot. Der Fahrer hat sich der Polizei gestellt. Und die Regierung zieht Konsequenzen.

Nach dem Brand eines Schulbusses in Thailand mit vielen Toten hat sich der Fahrer der Polizei gestellt. Der 48-Jährige war zunächst geflohen, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Flammen unter Kontrolle zu bringen, wie die Zeitung „Kahosod“ unter Berufung auf die Polizei berichtete. Bei dem Feuer waren am Dienstag nach Angaben der Behörden 23 Insassen ums Leben gekommen: 20 Kinder und 3 Lehrerinnen. Die Behörden zogen erste Konsequenzen. Derweil ist die Anteilnahme überwältigend.

In sozialen Netzwerken drückten unzählige User ihre Trauer aus, an der Unglücksstelle legten Menschen Blumen nieder. Bei dem Brand wurden zudem mehrere weitere Kinder schwer verletzt. Die Gruppe war auf einem Schulausflug. Berichten zufolge werden zwei Menschen noch vermisst, ihre Leichen konnten bislang nicht geborgen werden. 

Der Bus, der mit Gas betrieben war, brannte lichterloh. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa
Der Bus, der mit Gas betrieben war, brannte lichterloh. Foto: Sakchai Lalit/AP/dpa

Der Fahrer sei vernommen worden und werde des fahrlässigen Fahrens beschuldigt, das zu Todesfällen, Verletzungen und Sachschäden geführt habe, hieß es. Ihm wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Auf im Internet verbreiteten Fotos war aber auch zu sehen, wie er zunächst versuchte, mit einem Feuerlöscher die Flammen unter Kontrolle zu bringen. 

Notausgang war blockiert

Der Mann bestätigte die Aussagen von Augenzeugen, dass ein geplatzter Reifen für das Unglück verantwortlich gewesen sei. Der Reisebus war dadurch auf eine andere Fahrspur geraten, hatte ein Auto gerammt und war danach an der Leitplanke entlanggeschrammt. Dabei brach das Feuer in dem gasbetriebenen Fahrzeug aus. Besonders schlimm: Der Notausgang ließ sich wohl nicht öffnen. Dem zuständigen Busunternehmen sei vorübergehend die Lizenz entzogen worden, berichtete die Zeitung „The Nation“.

Der Reisebus soll Untersuchungen zufolge 54 Jahre alt sein, aber mehrmals umgebaut worden sein. Seit 15 Jahren lief er demnach gasbetrieben. Aus Aufzeichnungen gehe hervor, dass den Behörden die Umrüstung nicht mitgeteilt worden sei. Der Bus soll zum Unglückszeitpunkt mit etwa 80 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sein.

Identifizierung der Opfer ist schwierig

Insgesamt befanden sich 38 Schüler im Alter zwischen 6 und 15 Jahren sowie ihre 6 Begleiter in dem Bus. Sie waren aus der Provinz Uthai Thani unterwegs zu einem Ausflug in die Nähe der 200 Kilometer entfernt liegenden Hauptstadt Bangkok. Laut dem Sender ThaiPBS World sind die meisten Opfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Um die Toten zu identifizieren, seien DNA-Proben von Angehörigen entnommen worden.

Die Leichen mussten zunächst noch identifiziert werden. Foto: Sakchai Lalit/AP
Die Leichen mussten zunächst noch identifiziert werden. Foto: Sakchai Lalit/AP

Bildungsminister Permpoon Chidchob ließ als erste Reaktion bis auf Weiteres alle Schulausflüge verbieten. Zwar seien solche Aktivitäten wichtig, um neue Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers zu sammeln, jedoch müsse die Sicherheit der Schüler Vorrang haben, sagte er. Alle Transportmittel müssten in Zukunft vor solchen Touren sorgfältig überprüft werden. Das Transportministerium will alle rund 13.000 gasbetriebenen Busse im Land in den nächsten 60 Tagen checken lassen.

Thailand gehört zu den Ländern mit den meisten schweren Verkehrsunfällen weltweit. Besonders häufig sind Motorradfahrer betroffen. Oft sind ganze Familien ohne Helm auf einem einzigen Motorroller unterwegs. Ursache der vielen schweren Unfälle sind neben dem schlechten Straßenzustand, überhöhter Geschwindigkeit und Trunkenheit am Steuer auch veraltete Fahrzeuge, die nicht genug gewartet werden.

 

 

 

 

 

 

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