Politik
Bundestag: Markus Paschke verzichtet auf Kandidatur
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke wird im kommenden Jahr aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut im Wahlkreis Unterems kandidieren. In einer persönlichen Erklärung an die Genossen findet er wegen mancher Vorgänge in der Partei deutliche Worte.
Leer - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke hat an diesem Montag angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen im kommenden Jahr nicht erneut im Wahlkreis Unterems kandidieren zu wollen. „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, schreibt der Ihlower in einer persönlichen Erklärung an seine Genossen.
Nach der Bundestagswahl 2017 sei er über ein Jahr krankheitsbedingt ausgefallen. Nachdem es ihm im Herbst 2019 besser gegangen sei, habe er sich entschlossen das frei gewordene Bundestagsmandat anzunehmen.
Gegenkandidatin in der Partei
Im September hatte die SPD-Kreisvorsitzende Anja Troff-Schaffarzyk angekündigt, für die SPD im Wahlkreis Unterems antreten zu wollen. Eigentlich hätten die Genossen im Dezember über ihren Kandidaten abstimmen sollen. Einige Ortsvereine hatten sich bereits positioniert. Noch bis vor wenigen Wochen sei er mit viel Freude und Optimismus im internen Wahlkampf um die Kandidatur für ein weiteres Mandat aktiv gewesen, so Paschke. „Leider hat mich aber wieder ein gesundheitlicher Rückfall erwischt, mit dem nicht zu rechnen war“, schreibt der 57-Jährige aus Ihlow.
Paschke betont, dass er sein Mandat immer sehr ernst nehme. „Ich habe immer offen gesagt, wenn ich ein politisches Anliegen nicht unterstützen konnte. Einige konnten damit umgehen, andere nicht.“ Anderen nach dem Mund zu reden, sei noch nie sein Ding gewesen.
„Es gibt allerdings auch Erfahrungen, auf die ich lieber verzichtet hätte“
Der Ihlower bedankt sich für die Unterstützung bei vielen Genossen und Gewerkschaftern. „Es gibt allerdings auch Erfahrungen, auf die ich lieber verzichtet hätte“, so Paschke. Es seien so viele Halb- und Unwahrheiten über ihn verbreitet worden, „die mit meinem Verständnis von Politik und dem solidarischen Umgang untereinander“ in der SPD nicht vereinbar seien. „Ich selber habe mich nie auf dieses Niveau herabgelassen“, betont er.
Die Sozialdemokraten bräuchten nach Auffassung Paschkes jetzt Politiker, die mit viel Nachdruck die Interessen von Arbeitnehmern vertreten. „Dazu bedarf es Haltung, Wissen, Erfahrung, richtiges Timing und viel Verhandlungsgeschick.“ Er wünsche den Mitgliedern im Kreis Leer eine „kluge Entscheidung bei der Bestimmung eines Kandidaten für die Bundestagswahl“. Sein Mandat wolle er bis zum Ende der Wahlperiode ausüben.