Was Sie heute wissen sollten
Hausärzte | Küstenwache | Leserspenden
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Es war einmal, ... dass jeder problemlos und zügig einen Termin beim Hausarzt bekam. Längst vorbei, unvorstellbar heute. Der Hausarztberuf hat gerade in der Provinz an Attraktivität verloren. Völlig zu Unrecht, wie zwei (junge) Hausärztinnen aus dem Rheiderland im Gespräch mit Reporterin Tatjana Gettkowski sagen. Sie lieben ihren Beruf, aufgrund der engen Kontakte zu den Menschen und der Vielseitigkeit. Dabei sind die Aussichten nicht gut. Laut einer landesweiten Studie ist im Landkreis Leer bis 2035 ein Hausärzteschwund von 40 Prozent zu erwarten, der höchste Wert in ganz Niedersachsen.
Dabei hat es die Regierung in Hannover durchaus in der Hand, an der Situation was zu drehen. Im Juli entscheidet sie über den nächsten Doppelhaushalt und dabei auch über die Frage, ob die Zahl der Medizin-Studienplätze in Oldenburg, wie längst versprochen, von 80 auf 120 ausgebaut wird. Daran hängt sehr viel auch für Ostfriesland. Die Medizinstudenten praktizieren auch in Lehrpraxen in der Region, lernen Land und Leute kennen. Ostfrieslands Landfrauen haben sich nun des Themas angenommen und eine große Unterschriftenaktion gestartet. Claus Arne Hock hat darüber unter anderem mit Luise Oldewurtel vom Kreislandfrauenverband Emden-Norden gesprochen.
Kennen Sie das? Man trifft einen Freund auf der Straße und die erste Frage lautet: „Und, bist Du schon geimpft?“ In Emden standen am Wochenende 400 zusätzliche Dosen Astrazeneca zur Verfügung, um die Engpässe zu beheben. Das ging allerdings in die Hose. 160 Dosen blieben am Ende bei der kurzfristig angekündigten Aktion in der Westerburgschule übrig. Irritierend, nicht wahr? Gordon Päschel hat sich gestern auf Ursachenforschung begeben und tatsächlich drei Gründe genannt bekommen, neben der Selbsterkenntnis, dass die Aktion so spontan gewesen sei, dass viele Emder davon nichts mitbekommen hätten.
„Braucht Deutschland eine neue Küstenwache?“ Mit dieser Frage titelte Daniel Noglik gestern seine Geschichte. Ich muss zugeben, diese Frage hätte ich mir nie gestellt. Ich wusste ja nicht mal, was an der alten Küstenwache schlecht gewesen sein soll und überhaupt. Jetzt ist mir das natürlich alles klar - weil ich den Artikel gelesen habe und nun unterscheiden kann zwischen den verschiedenen Behörden, die unsere Küsten bewachen und nun nach dem Willen der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste vereinheitlicht werden sollen.
Nächstes Kapitel im Buch über die Donnerzüge in Leer. Nach monatelangen Protesten und intensiven Recherchen von Katja Mielcarek hat das Eisenbahn-Bundesamt den Anwohnern, die unter Vibrationen bei durchfahrenden Güterzügen leiden, eine Überprüfung der Strecke angekündigt. Bisher hatte die Aufsichtsbehörde der Bahn stets behauptet, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden seien. Die Anwohner bezweifeln dies: Zum einen seien die Züge oftmals zu schnell unterwegs, zum anderen haben sie Schäden im Gleisbett dokumentiert. Mehr Hoffnung als das Eisenbahn-Bundesamt macht den Anwohnern, dass sie inzwischen auch die örtlichen Abgeordneten von CDU und SPD für die Donnerzüge interessieren konnten.
Meiden Sie Aurich, liebe Leserinnen und Leser. Nein, ich habe nichts gegen Aurich, auch wenn ich selbstredend überzeugter Leeraner bin. Tatsache ist aber, dass in Aurich zurzeit verkehrstechnisch nicht viel geht. Die Baustelle an der Leeraner Landstraße, die den Durchgangsverkehr lahmlegte, führt nun dazu, dass auch in der Kirchdorfer Straße, die als Umleitung dient, nichts mehr geht. Gabriele Boschbach war gestern vor Ort und hat mit Fachleuten gesprochen.
Großartig ist das Vertrauen unserer Leser in uns. Vor gut zwei Wochen hatten wir zu einer Spendenaktion zugunsten der Familie Wessel in Rhauderfehn aufgerufen. Zwei kleine Kinder waren zu Waisen geworden, weil deren 22-jährige Mutter plötzlich und erwartet verstarb. Über 38.000 Euro sammelten wir gemeinsam mit unserer Schwesterzeitung General-Anzeiger. Dass es gar nicht so einfach ist, die Spendengelder weiterzugeben und vernünftig zu verwenden und welche Lösung wir gefunden haben, lesen Sie hier, in meinem Text dazu.
Was heute wichtig wird:
- Die politischen Entscheidungen zum Schutzgebiet „Fehntjer Tief“ sind gefallen. Die betroffenen Landwirte geben trotzdem keine Ruhe. Jetzt soll es weitergehen mit dem Protest. Nikola Nording berichtet.
- Eine 26-Jährige aus Südbrookmerland soll im Mai 2020 ihren Lebensgefährten in flagranti erwischt, ihn geschlagen und ihm eine Flasche auf den Kopf gehauen haben. Der Fall wird heute vor dem Amtsgericht Aurich verhandelt. Jens Schönig ist vor Ort.
- Emder Kinder sind zu dick, zeigen immer mehr Verhaltensauffälligkeiten und viele leben unter der Armutsgrenze: Ein Gesundheitsbericht der Stadt Emden bereitet Sorgen. Mona Hanssen schaut sich das Ganze genauer an.
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