Norden
Wirbel über Leserbrief zu Norder Autor Wolf
Kritik gehört für Menschen in der Öffentlichkeit zum Tagesgeschäft. Ein Leserbrief in der OZ hat nun aber den Norder Autor Klaus-Peter Wolf besonders geärgert – und mit ihm seine Fans. Hunderte kommentierten.
Norden - Das schlug plötzlich Wellen: Ein Leserbrief in der OZ hat bei Fans des Autors Klaus-Peter Wolf für Aufregung gesorgt. Am Freitag hatte sich Gerdo Brauer aus Norden in seinem Brief unter anderem darüber beklagt, dass „was Herr Wolf tatsächlich geschafft hat, ist, integrationsunfähige NRWler nach Ostfriesland zu holen, die uns Ostfriesen als das betrachten, was dieser Mann ihnen vormacht: Mörder und Banditen“. Sein Brief schloss mit den Worten: „Früher hätte man solche Nestbeschmutzer bei Nebel ins Watt gejagt.“ Das war für die Fans zu viel: Im sozialen Netzwerk Facebook machten sie ihrem Ärger Luft. Auch der Autor meldete sich zu Wort: „Ich bin Kritik an meiner Person und meinem Werk gewohnt. Besonders sauer macht mich die Ausführung, ich hätte mit meinen Büchern und Filmen ,integrationsunwillige NRWler nach Ostfriesland gebracht‘.“ Hunderte kommentierten diesen Beitrag.
Neben der OZ kritisiert Wolf auch die FDP-Stadtratsfraktion in Norden. „Als Fans den Namen des Verfassers gegoogelt haben, taucht er als Ratsherr in der Norder FDP Fraktion auf. Das ist unfassbar. Ich erwarte eine offizielle Entschuldigung der FDP Fraktion. Und eine klare öffentliche Distanzierung“, schrieb er weiter.
Aus Sicht der Norder FDP völlig inakzeptabel
Die FDP reagierte prompt. „In einem in der Ostfriesen-Zeitung veröffentlichten Leserbrief äußert sich Gerdo Brauer in sehr ehrverletzter Weise gegenüber dem allseits beliebten und geschätzten Kriminalbuchautoren Klaus-Peter Wolf. Herr Brauer wählt sowohl in stilistischer als auch in inhaltlicher Form eine Darstellungsweise, die aus Sicht der Norder FDP völlig inakzeptabel ist. Leider wird die Norder FDP mit dieser hetzerischen Vorgehensweise in Verbindung gebracht“, schreibt der Vorsitzende des FDP-Ortsverbands Norden, Rainer Feldmann. Allerdings stellt er auch klar: Brauer war nur kurz Mitglied des Stadtrats. Er trat kurz nach seiner Wahl zurück und verließ den Ortsverband.
Auch OZ-Chefredakteur Joachim Braun äußerte sich zu dem Leserbrief. Hier gelte die Meinungsfreiheit, „ausgenommen der letzte Satz. Den hätten wir in der Tat streichen müssen. Das war ein Fehler, dafür entschuldige ich mich. Ansonsten wäre ein bisschen mehr Gelassenheit nicht das Schlechteste. Der Brief ist so absurd, dass ihn in Ostfriesland niemand ernst nimmt. Er wird das Gegenteil erreichen, von dem, was der Verfasser wollte“, so Braun.
Der Autor zeigte sich nach den Reaktionen von OZ und FDP zufrieden. Die Aufregung seiner Fans führte er auch auf das Erscheinungsmedium zurück. Im Internet werde er häufig kritisiert – in der Zeitung sei das noch etwas anderes. „Ich denk, das hat den Unterschied gemacht. Im gedruckten Blatt ist es anders als im Netz“, so Wolf.