Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach
Kinderpornografie: Objekt in Emden durchsucht
Bei den Ermittlungen zu dem Missbrauchskandal von Bergisch Gladbach führt eine Spur nach Emden. In der Seehafenstadt haben Beamte ein Objekt durchsucht.
Ostfriesland - Bei den Ermittlungen zu dem Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) führt eine Spur nach Ostfriesland – genauer gesagt nach Emden. In der Seehafenstadt haben Beamte ein Objekt durchsucht. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft aus Köln am Mittwoch mit. Auch in Zetel (Landkreis Friesland) und der Stadt Oldenburg waren Objekte nach kinderpornografischen Inhalten durchsucht worden. Zu Ermittlungen im Einzelnen machten Staatsanwaltschaft und Polizei keine Angaben.
Bei einer bundesweiten Razzia gegen Kinderpornografie hatten am Dienstag mehr als 1000 Polizeibeamte 75 Objekte in zehn Bundesländern durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen 66 Tatverdächtige, die kinderpornografische Inhalte besessen und verbreitet haben sollen. Dabei seien mehr als 3200 Gegenstände sichergestellt worden. In dieser Zahl seien 2900 Datenträger mit einem Speichervolumen von 40 Terabyte enthalten, heißt es in der gemeinschaftlichen Mitteilung weiter. Darunter seien auch mehr als 170 Mobiltelefone – 37 Geräte stellten die Einsatzkräfte im entsperrten Zugang sicher.
Es war bereits der zweite bundesweite Großeinsatz der Ermittlungsgruppe „Berg“ der Kölner Polizei im Fall Bergisch Gladbach. Die Verfahren ergaben sich aus den seit 15 Monaten dauernden Ermittlungen rund um den Kindesmissbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Im Haus eines Mannes aus Bergisch Gladbach waren Unmengen kinderpornografischer Daten gefunden und Hunderte weitere Verdächtige ermittelt worden. Im vergangenen September wurden in zwölf Bundesländern 60 Anschriften von rund 50 Beschuldigten von rund 1000 Einsatzkräften durchsucht.