Was Sie heute wissen sollten

Notbremse | Impf-Hoffnung | Schwarzbunte

Timo Sager
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Von Timo Sager
| 22.04.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Not ist groß, die Bremse hoffentlich auch. Der Bundestag hat gestern das Infektionsschutzgesetz verabschiedet – die Corona-Notbremse, die ihrem Namen bitte möglichst schnell möglichst viel Ehre machen möge. Seit dem Scheitern der Osterruhe hat die Politik viel Zeit vertan, in der sie ernsthafter hätte versuchen können, die dritte Welle in den Griff zu bekommen. Jetzt haben wir das neue Infektionsschutzgesetz, das die Länderchefs disziplinieren und einheitliche Regeln in den 16 kleinen Königreichen schaffen soll. Viele Epidemiologen sind sehr skeptisch, ob die stärkere Verbindlichkeit reicht, die Infektionszahlen nachhaltig zu drücken. Unsere Videoredaktion Ostfriesen.tv hat sich umgehört, was die Ostfriesen von den einheitlichen Regeln halten.

Am Ende wird es ohnehin kein Gesetz, keine Verordnung und keine Regel sein, über die das Coronavirus stolpern und sich langsam aus unserem Leben schleichen wird. Die Impfungen müssen es richten. Seit Ostern sind dabei auch die Hausärzte im Spiel. Etwa 12.000 Dosen Biontech/Pfizer oder Astrazeneca haben die ostfriesischen Mediziner in den letzten zwei Wochen in die Oberarme ihrer Patienten gespritzt. Christine Schneider-Berents hat sich mit zwei Hausärzten über das Impfen gegen Corona unterhalten. „Geduldsprobe für Patienten und Ärzte“ ist ihr Artikel überschrieben. Denn selbst wenn alle mitmachen so gut es geht, es ist einfach nicht genügend Impfstoff da. Aber: Da gibt es konkrete Hoffnung.

Nach Sachsen hat jetzt auch Mecklenburg-Vorpommern den Impfstoff Astrazeneca für alle Altersgruppen freigegeben (Bayern zog gestern Abend nach). Wer unter 60 ist und sich damit impfen lassen möchte, kann das nach einer Beratung tun. Meine Kollegin Petra Herterich lobt die Entscheidung aus Schwerin in ihrem Kommentar. Kleiner Hörtipp dazu: Die Virologin Sandra Ciesek hatte am Dienstag im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ darauf hingewiesen, dass das Risiko einer schweren Nebenwirkung durch eine Astrazeneca-Impfung von vielen Menschen deutlich überschätzt wird. Selbst bei jüngeren Menschen ist das Risiko, durch das Virus schwer zu erkranken, in der Regel um ein Vielfaches höher.

 

Einbruch nach Ladenschluss in eine Tankstelle. Der Täter flieht, die Überwachungskamera filmt. Am nächsten Tag postet der Tankstellenbesitzer das Video bei Facebook, Tausende Leute gucken es, einer erkennt den Einbrecher. So werden heute Straftaten über soziale Netzwerke aufgeklärt. Ja und Nein. Denn wie immer im Leben ist es auch hier komplizierter als zunächst gedacht. Julia Jacobs hat mit der Polizei in Ostfriesland über „Kommissar Facebook“ gesprochen. Der virtuelle Hilfsbeamte ist für Polizistinnen und Polizisten inzwischen sehr nützlich. Aber versuchen Opfer von Straftaten, den Facebook-Schwarm auf eigene Faust loszujagen, kann eine Menge schiefgehen.

Wir starten bei der OZ eine neue Serie. Es geht um ein ur-ostfriesisches Thema: Landwirtschaft. Jahrhundertelang ernährten Grasland und Ackerbau, Schweine und Kühe den Großteil der Menschen bei uns. Heute hat die Landwirtschaft nicht mehr den Stellenwert vergangener Jahre. Aber noch deutlich mehr Menschen als im Bundesschnitt verdienen zwischen Stall und Traktor ihr Geld. Mein Kollege Jens Schönig liefert zum Auftakt der Serie einen großen Überblick – und interessante Details. Wussten Sie, dass die ostfriesische Schwarzbunte zu den bedrohten alten Tierrassen gehört? Auf den meisten ostfriesischen Weiden steht nämlich gar nicht der Kuh-Klassiker, auch wenn es so aussieht.

Eine schnelle Frage noch zum Schluss: Gibt es in Carolinensiel Pöbel & Gesocks? Ich sage Ihnen: Gibt es. Allerdings nur im Singular. Der ist dafür sehr musikalisch. Und Irokese. Verwirrend, oder? Susanne Ullrich klärt auf.

Was heute wichtig wird

  • Nach dem Massensterben von Wildgänsen haben Landwirte im Rheiderland ein Jagdkonzept für Gänse ausgearbeitet, weil die Zahl der Nonnengänse extrem angestiegen ist. Tatjana Gettkowski berichtet.
  • In Zeiten von Corona kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Puzzeln hilft. Warum, versucht Mona Hanssen zu klären.
  • Merit Richter reagierte auf die „Lass mal reden“-Aktion der OZ zum Thema Corona. Im Interview erzählt sie, was Jugendliche derzeit am meisten stresst. Nikola Nording hat mit ihr gesprochen.
  • Nicht von Werder Bremen und auch nicht von Otto – in der Gemeinde Ihlow kann man Fanartikel der Jugendpflege kaufen. Kann das wirklich Geld in die Kasse spülen? Julia Jacobs hat sich das Projekt genauer angesehen.

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