Umwelt
„Janssens Tuun“: Nabu für Rodung der Bäume
Der Naturschutzbund in Emden sieht die Rodung von „Janssens Tuun“ positiv. Die Naturschützer haben Beispiele, in denen solche Maßnahmen bereits zum Erfolg geführt haben.
Emden - Der Naturschutzbund (Nabu) Emden unterstützt ausdrücklich die Maßnahmen zum Schutz der Wiesenvögel im Borssumer Hammrich. Das geht aus einer Mitteilung des Nabu hervor. „Auch wenn es zunächst schwer fällt zu akzeptieren, dass es sinnvoll sein kann, ein Biotop wie ,Janssens Tuun‘ zugunsten eines anderen zu entfernen, so hilft es hier, eines der letzten Vorkommen der Uferschnepfe und anderer Wiesenbrüter in Ostfriesland zu erhalten“, heißt es in der Mitteilung.
Auf dem Areal sollen Bäume gefällt werden, um Wiesenbrütern optimale Bedingungen zu schaffen. Das Vorhaben ist eine Kompensationsmaßnahme für den Bau der Friesland-Umgehung und liegt in der Verantwortlichkeit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich. Das Thema wird seit Monaten in Emden sehr emotional diskutiert. Ein extra angefertigtes Gutachten hatte noch einmal darlegen sollen, ob die Maßnahme sinnvoll ist. Rechtlich ist gegen das Vorhaben nichts einzuwenden, ökologisch wird die Rodung als sinnvoll erachtet.
Areale aufbereiten zum Schutz der Wiesenbrüter
Dem schließen sich nun die Emder Naturschützer der Nabu-Gruppe in Emden an. Überall in der ostfriesischen Marsch seien in den vergangenen Jahrzehnten Bäume in die freie Landschaft gepflanzt worden. „Diese Bäume kommen natürlich anderen Vögeln zu Gute. Unseren heimischen Wiesenbrüter bringen sie neben vielen anderen Faktoren zunehmend in Bedrängnis“, stellt der Nabu fest.
Wenn man auch in Zukunft Uferschnepfe, Kiebitz und und andere heimische Wiesenbrüter in der Region beobachten wolle, müsse man den Vögeln ein entsprechendes Habitat zur Verfügung stellen. „Das wird flächendeckend natürlich weder möglich, noch sinnvoll sein, aber wir können ihnen partiell hier und dort einige Areale so aufbereiten, dass sie möglichst ideale Bedingungen vorfinden“, so die Naturschützer. „Dazu gehören neben der Entfernung von Gehölzen, einer partielle Vernässung sowie einer angepasste Bewirtschaftung auch vor allem eine intensive Bejagung der Beutegreifer wie Fuchs, Marder und Rabenkrähe.“
Es gebe bereits mehrere Beispiele, wo ein solches Vorgehen den Bestand der Wiesenbrüter stabilisiert oder sogar wieder zu einem Anstieg der Populationen geführt habe. Als gutes Beispiel nennt der Nabu das Freepsumer Meer in der Nachbargemeinde Krummhörn. Dort wird seit Jahren intensiver und erfolgreicher Schutz für Wiesenbrüter betrieben.