Was Sie heute wissen müssen

Walfang in Emden | Weil will Kurswechsel | Anstoß bei der OZ

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 09.08.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Starten wir mit einem Blick auf die Schönheit der Meere in die neue Woche. Beeindruckende Aufnahmen stellt der australische Drohnenpilot Jason Iggleden ins Netz. Er filmt mit seiner Drohne aus der Luft, was am Bondi Beach in Sydney im Wasser so los ist. Und das ist eine ganze Menge. Die Schwimmer bekommen oft gar nicht mit, dass direkt neben ihnen ein Hai seine Bahnen zieht. In den meisten Fällen ist das laut Iggleden ein friedliches Miteinander. Schon seit 1963 ist am wohl berühmtesten Strand des Kontinents nichts mehr passiert. Sieht der Australier doch mal Gefahr im Verzug, warnt er die Schwimmer und anderen Wassersportler mit seinem Megaphon. Seinen Youtube-Kanal finden Sie hier. In einem der Videos sind auch zwei Grauwale beim Spielen zu beobachten. Wunderschön!

Ob man solche Videos bald auch vor Borkum aufnehmen kann? Zumindest Schweinswale, die sind allerdings einige Nummern kleiner als die Wale vor Sydney, tummeln sich dort immer häufiger im Wasser. Früher wurden die Säugetiere gejagt, heute sind sie eine Attraktion für Touristen und Einheimische. Meine Kollegin Mona Hanssen berichtet, welche Wale es noch vor unserer Küste gibt. Sie wirft außerdem einen Blick in ein spannendes Kapitel der Geschichte Emdens: Hier stachen noch im 19. Jahrhundert Schiffe zum Walfang in See. Die anschließende Verwertung des Fangs barg allerdings Zündstoff. Denn um aus dem Speck der Wale Tran zu gewinnen, musste er gekocht werden. Eine solche Tranbrennerei in der Nachbarschaft? Das wollte man wegen des bestialischen Gestanks lieber nicht haben. So gab es Stunk um den Standort. Wo die Tranbrennerei schließlich eingerichtet wurde, erfahren Sie hier

Die Lage an der Corona-Front in Ostfriesland ist aktuell stabil. Die Zahl der Infizierten lag am Sonntag bei 54. Den höchsten Inzidenzwert vermeldete erneut Emden mit 36,1, in der Stadt gibt es derzeit 22 akute Fälle. Doch welche Bedeutung wird der Inzidenzwert, an dem all die Regelungen der vergangenen Zeit ausgerichtet waren, künftig noch haben? „Wir brauchen ein neues System zur Bewertung der Gefährdungslage“, findet Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD). Man könne nicht „weiterhin mit alten Maßstäben auf die neue Situation reagieren“, schließlich seien immer mehr Menschen geimpft. Der Landeschef selbst schlägt im Gespräch mit Lars Laue mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin am morgigen Dienstag eine so genannte „Drei-G-Strategie“ (geimpft, genesen, getestet) vor. Ein Test, der künftig kostenpflichtig sein müsse, ermögliche Ungeimpften dann die gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben, so der Ministerpräsident. Eine Strategieänderung fordert auch Lars Laue in seinem Kommentar - und ich stimme ihm zu: „Wer die vielen Impfangebote beharrlich ausschlägt, macht das auf eigene Verantwortung und muss dann auch mit den Konsequenzen leben.“

Wenn über eine Mehrbelastung von Arbeitskräften in Zeiten von Corona gesprochen wird, denken viele zuerst an Pflegepersonal in Altenheimen und Krankenhäusern oder an die Angestellten im Einzelhandel, die dem Virus an vorderster Front trotzen müssen. Meine Kollegin Mona Hanssen wirft in ihrem Artikel einen Blick auf eine andere Branche: die soziale Arbeit. Sie hat mit einer Sozialarbeiterin gesprochen, die nach den zurückliegenden Monaten eine bittere Bilanz zieht: Soziale Arbeit sei alles andere als sozial für die Beschäftigten, findet sie. Das habe auch Auswirkungen auf die Menschen, für die man Ansprechpartner sei, beispielsweise auf junge Leute in Krisensituationen. Der Frust sei groß. 

Für die Kicker, Fußballfans und Sportredakteure in Ostfriesland ist an diesem Wochenende eine lange Durststrecke zu Ende gegangen. Landesliga und Bezirksliga sind in die neue Saison gestartet, die anderen ziehen am kommenden Wochenende nach. Die vergangene Spielzeit 2020/21 war wegen der Pandemie abgebrochen worden. Nach rund neun Monaten Zwangspause hoffen die Teams nun, diese Saison endlich wieder regulär beenden zu können. Meine Kollegen aus der Sportredaktion begleiten das Geschehen jetzt auch mit „Anstoß“, einem wöchentlichen Newsletter: In welchen Begegnungen des Spieltags steckt Brisanz? Welche Mannschaften müssen auf ihre Leistungsträger verzichten? Wo lohnt sich am Wochenende der Besuch eines Fußballspiels ganz besonders? Sie können den Newsletter hier kostenlos abonnieren. 

Was heute wichtig wird:

  • An diesem Montag sollen die Sanierungsarbeiten auf dem Leeraner Stadtring losgehen. Zunächst ist der vierspurige Abschnitt dran. Eine Fahrtrichtung wird dabei voll gesperrt. Nikola Nording berichtet, wie groß die Verkehrsbehinderungen in der Stadt sind.
  • Vor mehr als einem Monat wurde in das Emder Feuerschiff „Deutsche Bucht/Amrumbank“ eingebrochen. Der Verein, der sich um das Museumsschiff kümmert, will heute Neuigkeiten verkünden. Mona Hanssen hört sich das an – und fragt bei der Polizei nach, wie die Suche nach den Tätern läuft.
  • Ein junger Mann aus Afghanistan kam als Flüchtling nach Deutschland. Jetzt hat er seine Ausbildung zum Dachdecker in Hesel beendet, mit Auszeichnung. Was hat er als nächstes vor? Christine Schneider-Berents berichtet.
  • Wie muss ein Hotel heute aufgestellt sein, um am Markt bestehen zu können? Gabriele Boschbach spricht mit einer Hotel-Betreiberin aus Aurich, die gerade expandiert hat.

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