Was Sie heute wissen müssen
Reiter kritisieren | Hoteliers investieren | Kaufleute reagieren
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Der Moderne Fünfkampf sorgte für Szenen, die vielen von den Olympischen Spielen in Tokio in Erinnerung bleiben werden: Reiterin Annika Schleu völlig verzweifelt auf einem bockenden Pferd, von der Trainerin angestachelt, das panische Tier zu schlagen. Die Goldfavoritin wurde zu einer tragischen Figur - und das Drama löste eine längst überfällige Debatte im Reitsport aus. Kritik kommt auch aus Ostfriesland. So, wie die Reit-Disziplin im Modernen Fünfkampf praktiziert werde, sei das „völliger Quatsch“, sagt beispielsweise Dirk Visscher. Meine Kollegin Maren Stritzke hat mit dem Leeraner und weiteren Reitsport-Experten aus der Region gesprochen.
Urlaubszeit - da ist es nicht so einfach, ein freies Zimmer in einem schönen Hotel für eine spontane Auszeit vor der eigenen Haustür zu finden. Diese Erfahrung habe ich gerade gemacht. Übernachtungsmöglichkeiten auf der ostfriesischen Halbinsel sind zurzeit eben sehr gefragt, wie meine Kollegin Gabriele Boschbach bei ihren Recherchen erfuhr. Gut, das ist jetzt keine Überraschung. Interessanter finde ich, was die Kollegin über die Auricher Hotellandschaft schreibt. In der Stadt ist die Hotellerie offenbar eine Wachstumsbranche. 2020 waren dort laut Landesamt für Statistik 56 Betriebe gemeldet, derzeit sind es 68. Und es wird in mindestens drei Betrieben kräftig investiert und modernisiert. Wie die Hotels Gäste für sich gewinnen wollen und welche Rolle soziale Netzwerke dabei spielen, lesen Sie hier.
Noch einmal Aurich: Die Stadtverwaltung hat jetzt doch grünes Licht gegeben für den verkaufsoffenen Sonntag am 5. September. Dann wird in der Innenstadt auch das Kinder- und Familienfest gefeiert. Dazu passend sollen nur die Geschäfte in der Innenstadt und im Carolinenhof ihre Türen öffnen dürfen, die Center außerhalb des Stadtkerns und die Betriebe in den Gewerbegebieten nicht, wie mein Kollege Ole Cordsen von Udo Hippen erfuhr. Hippen ist Vorsitzender des Kaufmännischen Vereins (KV) in Aurich. Mit der Sonntagsöffnung wolle man nach dem langen Lockdown zeigen, „welchen Zauber eine lebendige Innenstadt entfalten kann“, so Hippen. Mit der Beschränkung auf den Stadtkern signalisiert die Kaufmannschaft der Gewerkschaft Verdi, einem klagefreudigen Gegner der verkaufsoffenen Sonntage, ein gewisses Entgegenkommen. Welche Kritik Verdi übt und was Hippen entgegnet, erfahren Sie hier.
Viele Handwerksbetriebe auch in der Region kämpfen mit dem Fachkräftemangel. Es wird immer schwieriger, junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Und nicht alle, die eine Lehre beginnen, bringen sie auch zum Abschluss. So haben es von 18 Lehrlingen, die vor drei Jahren in Ostfriesland ihre Dachdecker-Ausbildung aufgenommen haben, nur elf bis zur Prüfung geschafft. Einer davon lernte das Handwerk im Betrieb von Dagmar und Lothar Heuermann aus Hesel. Er wurde sogar Prüfungsbester. Von den Freudenbergs bekam er einen unbefristeten Arbeitsvertrag: „Wir brauchen gute Leute“, sagt der Firmenchef. Doch es ist unklar, wie lange er sich über den tatkräftigen Mitarbeiter im Team freuen kann. Abdul Rashid Mohammadi lebt zwar schon seit vielen Jahren in Deutschland, der 28-jährige Afghane hat aber noch kein dauerhaftes Bleiberecht und damit eine ungewisse Zukunft. „Unfassbar“, findet Dagmar Heuermann die Situation. Meine Kollegin Christine Schneider-Berents berichtet hier über den Fall.
Was heute wichtig wird:
- Die Blutreserven sind in Niedersachsen derzeit offenbar so knapp, dass nicht einmal für Kliniken in Hochwassergebieten etwas gespendet werden kann. Mona Hanssen hakt nach, welche Blutgruppen besonders fehlen und was Erstspender wissen müssen.
- Für die OZ-Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ hat sich Gabriele Boschbach mit einem Verbrechen aus dem Jahre 2014 befasst: Damals versuchte ein Mann in Hage, die Mutter seiner beiden Kinder zu töten. Eine Spurensuche.
- Nach der Pensionierung von Johannes Lind wird an diesem Dienstag der neue Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden vorgestellt. Thomas Memering übernimmt den Posten. Nikola Nording ist bei der virtuellen Amtseinführung des neuen Polizeichefs dabei.
- Die Stadt Emden hat zwei neue Schiedsfrauen. Heiko Müller hat mit ihnen über ihre Motivation gesprochen, so ein Ehrenamt zu übernehmen.
- Vor dem Amtsgericht Wittmund ist ein Rettungssanitäter der Leitstelle wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Er schickte keinen Rettungswagen zu einem Mann, der über Schüttelfrost und Atemnot klagte. Der Mann starb. Imke Oltmanns verfolgt die Verhandlung.
Wenn Sie diesen Nachrichtenüberblick jeden Morgen bequem per E-Mail zugestellt bekommen möchten, dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter.