Langenhagen (dpa)

Eine Tote und 13 verletzte Fahrgäste bei Linienbus-Unglück

| 10.08.2021 04:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Missachtete ein Busfahrer die Vorfahrt eines Sattelzugs? Nach einem folgenschweren Unfall auf einer Ampelkreuzung bei Hannover ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Tötung.

Nach einem schweren Linienbus-Unfall mit einer Toten und 13 verletzten Fahrgästen ermittelt die Polizei gegen den Busfahrer wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Der Unfall ereignete sich am Montagabend auf einer Kreuzung mit ausgeschalteter Ampel in Langenhagen bei Hannover. Ein Sattelzug stieß frontal in die Fahrerseite des Gelenkbusses. Nach den bisherigen Ermittlungen hätte der Busfahrer dem Lkw-Fahrer Vorfahrt gewähren müssen, weil dieser sich auf der Hauptstraße befand. Eine 29-Jährige, die in dem Bus gestanden hatte, wurde durch ein Seitenfenster herausgeschleudert, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Obwohl Ersthelfer und Rettungskräfte sofort versuchten, die Frau aus Garbsen wiederzubeleben, erlag sie noch am Unfallort ihren Verletzungen.

Von den insgesamt 16 Fahrgästen der Linie 480 wurden zudem 13 verletzt, darunter drei Kinder. Ein vierjähriges Mädchen musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, daneben gab es zwei weitere schwer verletzte Passagiere. Der 46 Jahre alte Fahrer der Sattelzugmaschine wurde ebenfalls mit Verletzungen in eine Klinik gebracht. Der 45-jährige Busfahrer wurde leicht verletzt. Zuvor war von noch mehr Verletzten ausgegangen worden.

Den Ermittlungen zufolge war die Ampelanlage zum Unfallzeitpunkt gegen 18.20 Uhr ausgeschaltet. Dies hätten Zeugenaussagen und die Auswertung technischer Aufzeichnungen ergeben. In diesem Fall gelten die an den Ampelmasten angebrachten Verkehrsschilder. Der Busfahrer hätte dem Sattelzug Vorfahrt gewähren müssen, erklärte die Polizei. Im Fall einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung drohen dem 45-Jährigen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. „Wir wollen beide Fahrer so schnell wie möglich befragen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

© dpa-infocom, dpa:210810-99-785743/10

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