Burgos (dpa)

Klassiker, Tagessiege, Olympia: Schachmann Profi für alles

Patrick Reichardt, dpa
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Von Patrick Reichardt, dpa
| 12.08.2021 05:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Emanuel Buchmann ist stark im Gebirge, Pascal Ackermann hat riesige Endschnelligkeit. Und Max Schachmann? Kann quasi alles. Deutschlands große Radhoffnung hat auch bei der Vuelta wieder eine besondere Aufgabe.

Maximilian Schachmann weiß schon, was ihn bei seiner ersten Vuelta erwartet.

„Kurze Anstiege, steile Anstiege, viele Anstiege“, beschrieb der 27 Jahre alte Radprofi, der bei seiner ersten Spanien-Rundfahrt mal wieder über drei Wochen das sein soll, was er für den deutschen Radsport derzeit häufig ist: der große Hoffnungsträger. Bergfahrer Emanuel Buchmann und Sprinter Pascal Ackermann sind bei Bora-hansgrohe nicht für die Vuelta nominiert worden, stattdessen ist Allrounder Schachmann, der sich auf jedem Terrain wohlfühlt, die Option. Die bevorstehende harte Tortur grinst Schachmann gut gelaunt weg.

Blickt man auf die vergangenen zwölf Monate des Berliners seit dem Corona-Restart, zeigt sich schnell, welche Verantwortung Schachmann inzwischen trägt. Deutscher WM-Kapitän, deutscher Olympia-Kapitän, Sieger bei Paris-Nizza und 2021 schon wieder deutscher Meister. Wie fühlt sich die Führungsrolle in der neuen Generation an? „Also Druck von außen spüre ich da nicht wirklich. Ich habe ja selbst hochgesteckte Ziele, von daher lege ich mir wenn, dann selber den Druck auf“, sagte Schachmann der Deutschen Presse-Agentur.

Tagessiege bei Vuelta im Fokus

Bei der Vuelta, die mit einem 7,1 Kilometer kurzen Zeitfahren in Burgos beginnt, soll Schachmann mit seinem explosiven Antritt und seiner Vielseitigkeit im besten Falle Tagessiege für das oberbayerische Team einfahren. „Ich werde versuchen auf Etappenjagd zu gehen, und werde dazu auch die nötigen Freiheiten bekommen. Wenn man durch eine offensive Fahrweise vielleicht dann nach zwei Wochen in einer guten Position in der Gesamtwertung ist, würde uns das auch taktische Möglichkeiten geben“, erklärte Schachmann.

Der Radprofi geht selbstkritisch mit sich selbst um. Dass er als deutscher Kapitän bei der WM in Imola (Neunter) und bei Olympia in Tokio (Zehnter) keine Medaille geholt hat, macht ihm ebenso zu schaffen wie der noch fehlende Sieg bei einem großen Klassiker. „Ich war auch gefühlt immer nah dran, aber das nötige Glück, um ein großes Ding abzuschießen, hat noch gefehlt. Und ich bin darum um so heißer da weiter dran zu bleiben“, sagte Schachmann, der 2019 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Rang drei belegte.

Teamchef optimistisch

Schachmann verzichtete 2021 auf die Tour de France, um seine Chance auf dem anspruchsvollen Olympia-Kurs am Mount Fuji zu suchen. War das der richtige Schritt? „Ich denke, unseren Plan haben wir sehr gut umgesetzt und die Form hat auch gestimmt, es hat einfach ein wenig Glück gefehlt“, beurteilt Schachmann. Im Nachhinein sei es „natürlich immer leicht, Entscheidungen in Frage zu stellen“. Olympia war Schachmann extrem wichtig, das war schon vorab in dieser Saison zu spüren.

Auch Teammanager Ralph Denk ist optimistisch, dass sein Rennstall nach der erfolgreichen Tour mit zwei Tagessiegen und Gesamtrang fünf in Spanien nachlegen kann. „Wir wollen eine Etappe gewinnen“, sagte Denk in einem Interview von „Münchner Merkur“ und „tz“. Er sehe da „vor allem Max Schachmann, der mit guter Form von den Olympischen Spielen aus Tokio zurückgekehrt ist“.

© dpa-infocom, dpa:210811-99-807297/5

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