Was Sie heute wissen müssen
Currywurst | Hausverbot | Nachimpfungen
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Vor einigen Tagen erst berichtete mein Emder Kollege Heiko Müller über den wohl schmalsten Gehweg Ostfrieslands, zu bewundern an der Uphuser Straße in Höhe der Autobahnanschlussstelle Wolthusen. Gerade mal 57 Zentimeter breit - nicht breit genug beispielsweise für einen Kinderwagen, für Mütter oder Väter mit Nachwuchs an der Hand oder für Fußgänger, die solche Taschen dabei haben, wie ich gewöhnlich mit mir herumschleppe. An einigen Stellen konnte man den brandneuen Gehweg erst gar nicht nutzen - Büsche und Bäume wucherten zu üppig. Dort blieb nur eins: auf den Radweg ausweichen. Von einem „Witz“ sprachen die Anwohner, die dort häufiger vorbeikommen. Die Stadt Emden reagierte nun rekordverdächtig schnell auf den Artikel meines Kollegen - wohl auch, um mit dem Schildbürgerstreich nicht bundesweit Spott auf sich zu ziehen. Wie die Situation vor Ort entschärft wurde, lesen Sie hier. Heiko Müller berichtet außerdem von den Plänen für eine neue Uferpromenade mit Skulpturenmeile zwischen Kunsthalle und Wasserturm in Emden. Vielleicht sollte er der Stadt seinen Zollstock dafür zur Verfügung stellen?
Muss Ostfriesland um seine Beliebtheit bei den Urlaubern bangen? Ein Selbstläufer scheint der Tourismus in der Küstenregion auf lange Sicht wohl nicht zu sein, wie der Blick auf sinkende Marktanteile verrät. Hiesige Touristiker verweisen oft auf Schleswig-Holstein. Dort laufe vieles besser, wie sie meiner Kollegin Imke Oltmanns sagten. Aber was genau macht man in Husum, Büsum und St. Peter-Ording so viel besser? Die Kollegin hat sich mit Frank Ketter unterhalten. Er leitet die Nordsee-Tourismus-Service (NTS) mit Sitz in Husum, die Dachorganisation für die lokalen Tourismusverbände entlang der dortigen Nordseeküste. „Wir haben erkannt, dass Qualität ein immer größeres Thema im Tourismus wird“, so Ketter. Deswegen investiere man seit Jahren in die Infrastruktur. Welche Projekte umgesetzt wurden und welche positiven Entwicklungen das nach sich zog, lesen Sie hier.
Züge, die gar nicht fuhren oder massive Verspätungen hatten, überfüllte Wartebereiche in den Bahnhöfen, volle Abteile, in denen Abstandhalten nicht mehr möglich war: Der Streik der Lokführer hat am zweiten Tag bundesweit weiter für massive Behinderungen im Schienenverkehr gesorgt. Und auch in Ostfriesland waren die Auswirkungen wieder deutlich zu spüren. In Emden zeigten Mitglieder der Gewerkschaft GDL in gelben Warnwesten vor dem Bahnhof Flagge. In den Bahnhof durften sie nicht - „Hausverbot“, wie Ortsgruppenchef Ansgar Schulze Finkenbrink meinem Kollegen Heiko Müller sagte. Wie die Passanten auf die Gewerkschafter reagierten, lesen Sie hier.
Die Vorgänge rund um die möglichen Kochsalzimpfungen im Impfzentrum Roffhausen beschäftigten meinen Kollegen Andreas Ellinger auch gestern wieder. Denn es ist nach wie vor unklar, ob die 8557 Männer und Frauen, die sich beim Kreis Friesland melden sollen, wirklich keinen Impfstoff erhalten haben. Unter Umständen lief bei ihnen doch alles so, wie es sollte. Und dann bekämen sie nun womöglich eine dritte oder vierte Impfung. Ist ihre Nachimpfung wirklich so unbedenklich, wie das Land Niedersachsen behauptet? Andreas Ellinger hat mal beim Paul-Ehrlich-Institut nachgefragt, dem Bundesinstitut für Impfstoffe. Welche Auskunft er dort bekam, lesen Sie hier.
Gerhard Schröder bezeichnet sie als „Kraftriegel der Facharbeiter“: die Currywurst. Die Nachricht, dass ausgerechnet der Autobauer VW sie in einer seiner Kantinen nicht mehr auftischen will, sorgte in den vergangenen Tagen bei vielen Leuten für Empörung - nicht nur beim Altkanzler. Daniel Noglik hat mit einer Ernährungsexpertin darüber gesprochen, was Arbeitern wirklich Kraft gibt. Und er hat in Kantinen der Region nachgefragt, ob die beliebte Wurst mit Soße dort auch vor dem Aus steht. Das Ergebnis lesen Sie hier. Der Kollege hat außerdem ein Foto zu seiner Geschichte gemacht, das Appetit auf das Kultgericht weckt. Die Zutaten kommen bei mir direkt auf die Einkaufsliste fürs Wochenende.
Was heute wichtig wird:
- Ab dem Jahresende bestellt Enercon keine Stahlturmteile mehr beim langjährigen Zulieferer SAM. Schon im Vorjahr hatten die Auricher das Volumen reduziert. Welche Konsequenzen das hat, berichtet Ole Cordsen.
- Der Ditzumer Fischereihafen ist sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen beliebt. Doch das Areal ist in die Jahre gekommen. Damit die klamme Gemeinde Jemgum eine Neugestaltung überhaupt stemmen kann, müssen Fördermittel her. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten, wie Tatjana Gettkowksi berichtet.
- Das Flugzeuggeschäft der Frisia in Norden verzeichnet ein Minus. Wie sieht es bei anderen Anbietern aus? Michael Hillebrand fragt nach.
- Der Strackholter Bahnhof hat einen neuen Pächter. Noch in diesem Monat sollen sich die Türen wieder für Gäste öffnen. Jens Schönig durfte vorab schon einmal einen Blick in die Traditionsgaststätte werfen.
- Ein neues Projekt in Wilhelmshaven erforscht Burgen in Ostfriesland – und ihre Nutzung als Piraten-Unterschlupf. Die Seeräuber hatten offenbar so manchen Nutzen für die Häuptlinge, hat Mona Hanssen herausgefunden.
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