Kiel (dpa)
Überraschungsteam Regensburg mit perfektem Start
Schalke und der HSV straucheln, Regensburg marschiert. In der 2. Fußball-Bundesliga herrscht verkehrte Welt. Nach drei Spieltagen führt der bayrische Fast-Absteiger der Vorsaison die Tabelle an.
Zweitliga-Überraschungsteam Jahn Regensburg hat die Probleme der Großclubs ausgenutzt und sich am dritten Spieltag mit einem fulminanten Sieg an die Tabellenspitze geschossen.
Der Fast-Absteiger der vergangenen Spielzeit düpierte Holstein Kiel und fügte dem Tabellen-Dritten der Vorsaison beim deutlichen 3:0 (2:0) die dritte Niederlage im dritten Spiel zu. Der Jahn hingegen steht mit neun Zählern noch ohne Gegentor souverän an der Spitze.
Treffer von Fußball-Profi Max Besuschkow (20. Minute) und Kapitän Benedikt Gimber (40./58.) ließen das Team von Trainer Mersad Selimbegovic vor gut 4000 Zuschauern in Kiel jubeln. Die Störche hingegen erleben einen kompletten Fehlstart und stehen mit null Punkten unerwartet am Tabellenende.
Aufsteiger Dresden stark
Mit dem Sieg im Norden ließ Regensburg auch vorerst den Karlsruher SC hinter sich, der ebenfalls die ersten beiden Spiele gewonnen hatte. Am Samstag kam der KSC im badischen Derby beim SV Sandhausen indes nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.
Aufsteiger Dynamo Dresden blieb auch im dritten Spiel ungeschlagen. Das Team von Trainer Alexander Schmidt bezwang am Samstagabend Hannover 96 mit 2:0 (0:0) und behauptete sich mit nunmehr sieben Zählern im Top-Quartett. Die Gäste aus Niedersachsen warten dagegen weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg. Christoph Daferner (47. Minute) und Sebastian Mai (82.) erzielten vor 13.780 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion die Tore für die Sachsen.
Der erste Saisonsieg gelang zudem dem 1. FC Nürnberg, der Fortuna Düsseldorf 2:0 (0:0) schlug. Christopher Schindler (59.) traf mit dem Hinterkopf nach einem Freistoß und Kapitän Enrico Valentini in der achten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter vor gut 12.000 Zuschauern für den in der noch jungen Spielzeit noch ungeschlagenen Club. Die Fortuna kassierte unter ihrem neuen Trainer Christian Preußer hingegen schon die zweite Niederlage im zweiten Spiel.
HSV verlor das Derby
Bereits am Freitag hatten die Großclubs FC Schalke 04 und einmal mehr auch der Hamburger SV die Tücken der Liga kennengelernt. Zum 20-jährigen Jubiläum der Arena auf Schalke wurden die rund 20.000 Fans des Absteigers beim späten Ausgleich vom FC Erzgebirge Aue zum ernüchternden 1:1 geschockt. „Kein Team wird uns etwas schenken. Diese Liga ist knochenhart“, kommentierte Schalke-Coach Dimitrios Grammozis nach den Toren von Dominick Drexler (32.) für Schalke und Sascha Härtel (86.) für Aue. Damit blieb der gebeutelte Revierclub nach dem 1:3 gegen den HSV auch im zweiten Saison-Heimspiel nach dem Abstieg ohne Punkte-Dreier.
Auch die Hamburger erlebten einen bitteren Abend beim 2:3 im Derby beim noch unbesiegten FC St. Pauli. Noch ist der HSV unter dem neuen Trainer Tim Walter nicht in der Spur. St. Pauli wirkte geschlossener. „Wir müssen jetzt tiefer in die Analyse gehen, denn es war vor allem in der Schlussphase auch nicht alles schlecht“, sagte Walter, der mit den Hamburgern wie auch Schalke nach drei Spielen erst vier Punkte auf dem Konto hat.
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