Frankfurt/Main (dpa)
Keine Tore und viel Frust: Eintracht und FCA bleiben sieglos
Drückend überlegen und doch kein Sieg: Das 0:0 gegen Augsburg passt zum durchwachsenen Saisonstart der Eintracht. Nach mehreren Abgängen muss sich Trainer Glasner fragen, wer künftig die Tore schießt.
Der ganze Frankfurter Frust entlud sich beim Schiedsrichter. Nur wenige Sekunden, nachdem Harm Osmers das einseitige 0:0 zwischen der Eintracht und dem FC Augsburg abgepfiffen hatte, bildete sich direkt eine Menschenmenge um den Unparteiischen.
Von den Rängen waren gar wüste Beschimpfungen zu hören. Während die extrem defensiven Gäste 90 Bundesliga-Minuten lang nur dieses Resultat herbeisehnten, ist es für den Europapokal-Starter aus Hessen die nächste Enttäuschung in der noch jungen Fußball-Saison.
Glasner mit Leistung zufrieden
„Wir sind nicht wirklich happy mit dem Punkt, weil ich denke, dass ein Sieg verdient gewesen wäre“, sagte Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner. Unzufrieden war er aber nur mit dem Resultat. „Das Tor hat gefehlt, das müssen wir uns auch ankreiden. Ich fahre aber mit einem positiven und guten Gefühl nach Hause“, sagte der ehemalige Wolfsburg-Coach. Er sei „heute sehr entspannt“.
Nach dem 0:2 im Pokal in Mannheim und dem 2:5 in Dortmund gab es vor 22.000 Zuschauern zwar das erste Remis, doch das war zu wenig. „Jeder hat gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Augsburg kann glücklich sein mit dem Punkt“, stellte Christopher Lenz fest. Der Eintracht-Neuzugang war als einer von fünf Spielern in die Startelf rotiert. „Natürlich sind wir noch in der Findungsphase“, sagte Lenz. Glasner hatte nicht nur die Rotation angeschoben, sondern auch von Dreier- auf Viererkette gewechselt. Der Lohn blieb aufgrund des Chancenwuchers aus, 21:4 Torschüsse reichten nicht für den Sieg.
Augsburg weiter torlos
Augsburg war mit dem ermauerten Punkt zwar zufrieden, steht nach dem 0:4 gegen Hoffenheim in der Bundesliga aber weiter tor- und sieglos da. „Den Punkt nehmen wir mit. Wir haben als Mannschaft 95 Minuten lang alles gegeben. Wir wissen, wir müssen uns steigern“, sagte Cheftrainer Markus Weinzierl. Die Offensive, die nach einer frühen Auswechslung des am Kopf verletzten Torjägers Florian Niederlechner zusätzlich geschwächt war, ist deutlich ausbaufähig. Man habe einen Schritt nach vorne gemacht, meinte Weinzierl dennoch.
Bei der Eintracht war die Torgefahr bei der ersehnten Rückkehr der Fans zwar da, doch der erlösende Treffer wollte einfach nicht fallen. „Kurz nach dem Spiel ist das Glas eher halb leer. Es ist ein bisschen frustrierend. Wir haben uns heute sicherlich mehr erhofft“, sagte Djibril Sow. In der Offensive waren viele Aktionen über Flügelspieler Filip Kostic gelaufen. Doch der Weggang von André Silva, der jetzt für Ligarivale RB Leipzig Tore schießt, war an einem herrlichen Sommernachmittag deutlich zu spüren.
Das lag auch an Augsburgs Rafal Gikiewicz, der mit zahlreichen Paraden gegen Kostic und die Neuzugänge Jens Petter Hauge und Jesper Lindström das Remis für Augsburg festhielt. „Wir hatten drei, vier, fünf richtig tolle Torchancen, wo man dem gegnerischen Torwart ein Kompliment aussprechen muss. Er stand immer richtig“, lobte Glasner den gegnerischen Keeper. EM-Teilnehmer Sow forderte von den Mitspielern noch mehr Zielstrebigkeit. „Es ist ein Lernprozess, dass die jüngeren Spieler vorne noch konkreter werden. Aber das Potenzial ist da“, sagte der Schweizer.
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