Was Sie heute wissen müssen
AfD | Enercon | Frauenhäuser
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Eigentlich wollte unser Reporter Andreas Ellinger sich ein paar Tage Sommerpause gönnen. Doch der Fall Julia Pilger lässt ihn auch im Urlaub nicht los - und dank der digitalen Möglichkeiten, die unser Redaktionssystem bietet, hat er sich in der Ferne flugs eingeloggt und uns neuen Lesestoff beschert. Der offenbart einmal mehr die chaotischen Zustände innerhalb der AfD. Obwohl die Norder Rassistin eine Holocaust-Leugnung im „russischen Facebook“, dem VK-Netz, verbreitet hatte und die Staatsanwaltschaft deswegen Ermittlungen aufgenommen hat, wollte der Landesvorstand der Partei sie dafür nur abmahnen. Und das, obwohl der AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen schon vor Wochen seinen Standpunkt deutlich gemacht hatte: Pilger müsse aus der Partei ausgeschlossen werden. Dafür sei der Landesvorstand zuständig. Was halten Meuthen und der Bundesvorstand nun von der milden Abmahnung für Pilger? Lassen sie sich von den Niedersachsen auf der Nase herumtanzen? Das wollte Andreas Ellinger wissen - und die Antwort war deutlich.
Enercon steckt seit Jahren in der Krise. Jetzt schließt der Windenergieanlagenhersteller aus Aurich seine Schulungsbaustelle im Emder Binnenhafen. Dort konnten Monteure in den vergangenen Jahren den Aufbau von Türmen für die mächtigen Windkraftanlagen trainieren. Bis zum Herbst soll die Anlage zurückgebaut werden. Wieso das Trainingsgelände nicht mehr gebraucht wird, was das für die Arbeitsplätze dort bedeutet und was mit dem Areal an der Nesserlander Straße geschehen soll, berichtet Martin Alberts in seinem Artikel.
Gestern ist noch ein Großteil der Züge bei der Deutschen Bahn ausgefallen. Heute soll sich der Zugverkehr wieder normalisieren. 48 Stunden hat der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, kurz GDL, im Personenverkehr diesmal gedauert. Einer von denen, die im Ausstand waren, ist der Lokführer Michael Goldenstein. Der 44-jährige Familienvater aus Osteel hat mit meinem Kollegen Steffen Busemann gesprochen. Natürlich geht es bei dem Streik um Geld, aber vor allem geht es dem Ostfriesen um eins: um Wertschätzung und „Anerkennung für die Arbeit, die wir leisten“. Denn schließlich hätten die Lokführer „die ganze Pandemie durchgearbeitet“. Was Michael Goldenstein zum aktuellen Angebot seines Arbeitgebers sagt und was er vom Tarifeinheitsgesetz hält, lesen Sie hier.
Vor Jahren, als Studentin, habe ich einer damaligen Arbeitskollegin geholfen, mit ihrem kleinen Sohn Zuflucht in einem Frauenhaus zu finden und so ihrem prügelnden Mann zu entkommen. Schon damals war es schwer, einen Platz in einer solchen Einrichtung zu ergattern. Für die Kollegin war es damals der erste Schritt in ein ganz neues Leben, in ein Leben ohne Angst, Prügel, Tränen und Schmerzen. Wie schwierig die Rahmenbedingungen für viele Frauenhäuser sind, das ist nicht neu. Knappes Geld, knapper Raum, knappe Personaldecke - trotzdem wird hier wichtige Arbeit geleistet. Jetzt könnten die Bedingungen noch einmal schwieriger werden: Das Land überarbeitet die Richtlinie für die Förderung. Warum deswegen in den ostfriesischen Frauenhäusern Alarmstimmung herrscht, hat meine Kollegin Christine Schneider-Berents in Erfahrung gebracht.
Ein Feuer hat am Montag das Mittelgebäude der Grundschule in Collinghorst völlig zerstört, inklusive Lehrerzimmer und Verwaltungstrakt. Schulleiter Timo Dogs richtet den Blick jetzt nach vorn. „Wir wollen schnell Lösungen finden“, sagte er gestern zu meinem Kollegen Dirk Hellmers. Durch das schnelle Eingreifen der Rhauderfehner Feuerwehren sei es gelungen, die Gebäudeteile mit den Klassenräumen zu retten. Wann darin wieder Kinder unterrichtet werden können, sei noch offen. Der Schulleiter hat allerdings „ein sportliches Ziel“, wie er selbst sagt: Pünktlich zum 2. September, nach dem Ende der Sommerferien, sollen auch die Collinghorster Grundschüler wieder unterrichtet werden. Wie er das erreichen will, erfahren Sie hier. Drücken wir die Daumen!
Was heute wichtig wird:
- In Norddeich reichen die Kapazitäten der gastronomischen Betriebe nicht mehr aus. Gäste müssen teilweise Schlange stehen. Was ist da los? Michael Hillebrand hat beim Kurdirektor sowie beim Hotel- und Gaststättenverband nachgehakt.
- In Aurich fällt bald wieder der Startschuss für das Stadtradeln. Wie steht die Stadt im Vergleich zu den Nachbarn da? Was halten Fahrradaktivisten von der Aktion? Marion Luppen fragt nach.
- Wegen der Corona-Pandemie mussten viele Schüler lange Zeit von zu Hause aus lernen. Die Samtgemeinde Jümme bietet deshalb derzeit eine Sommerschule an. Karin Lüppen hat sich dort mal umgesehen.
- Eine Reisebloggerin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, war eine Woche lang in Ostfriesland unterwegs. Tobias Rümmele hat mit ihr darüber gesprochen, wie gut sie zurecht gekommen ist.
- An der Oderstraße im Emder Stadtteil Transvaal reiht sich ein lieblos gepflegter Vorgarten an den nächsten. Auf dem Mini-Grundstück von Manfred Harms aber blüht es bunt. Gordon Päschel stellt den Mann vor, der in der floralen Ödnis für einen kleinen Farbtupfer sorgt.
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