Tokio (dpa)

Rehm und Co. vor deutschem Super-Mittwoch in Tokio

Holger Schmidt, dpa
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Von Holger Schmidt, dpa
| 31.08.2021 10:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Will in Tokio zu Gold springen: Markus Rehm. Foto: Michael Kappeler/dpa
Will in Tokio zu Gold springen: Markus Rehm. Foto: Michael Kappeler/dpa
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Am Mittwoch könnte es für die deutschen Athleten bei den Paralympics in Tokio viele Medaillen geben. Die für Markus Rehm scheint sicher, doch der „Bladejumper“ hat ohnehin höhere Ziele.

Markus Rehm könnte einen Moment für die Para-Ewigkeit hinlegen und die Schwimmer hoffen auf ein Ende des neun Jahre andauernden Gold-Fluchs.

Nach schleppendem Auftakt und ordentlichem Start in die zweite Hälfte könnte der achte Wettkampftag der Paralympics in Tokio für Deutschland zum Super-Mittwoch werden. Auch, weil die Radfahrer auf der Formel-1-Strecke am Fuße des Fuji weiter fleißig Medaillen sammeln wollen.

„Wir sind jetzt im Rennen und stehen davor, richtig zuzuschlagen“, sagt Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Die Zahl von fünf Goldmedaillen bis Dienstagnachmittag könnte innerhalb weniger Stunden verdoppelt werden. Gleichzeitig wird sich am Mittwoch entscheiden, wie die Stimmung im Team im Endspurt sein wird. Und ob der DBS sein Ziel - Top 10 im Medaillenspiegel - noch erreichen kann.

„Haben ein bisschen liegen lassen“

„Wir wussten, dass wir an den ersten Tagen nicht die Welt einreißen würden“, sagt Karl Quade, in Japan zum 13. Mal Deutschlands Chef de Mission: „Wir haben ein bisschen liegen lassen, aber nicht viel. Aber wir dürfen das nicht überbewerten. Unsere Highlight-Tage kommen jetzt.“

Und nachdem der Zeitplan am Anfang wenig Disziplinen mit deutschen Gold-Kandidaten bot, ballt es sich am Mittwoch richtig. Weitsprung-Weltrekordler Rehm ist beispielsweise auch in den Augen von IPC-Präsident Andrew Parsons „einer der größten Stars“ der Szene. Auf seinen Sieg am Mittwoch ab 13.20 Uhr deutscher Zeit wird kein Buchmacher Wetten annehmen.

Rehm distanziert seine Konkurrenz um fast zwei Meter. Der „Bladejumper“ fliegt in anderen Sphären und hat deshalb auch andere Ziele: Er will weiter springen als Olympiasieger Miltiadis Tentoglou, dem in Tokio 8,41 Meter zu Gold reichten. „Das wäre ein schönes Statement“, sagt der Leverkusener. Er will seinen im Juni aufgestellten Weltrekord von 8,62 Meter „auf jeden Fall noch mal angreifen.“ Und er will „in Japan etwas hinterlassen“, das Bild der Behinderten dort verändern.

Schwimmer zurückhaltend

Taliso Engel (Leverkusen) und Elena Krawzow (Berlin) formulieren ihre Ziele noch vorsichtiger. In die Top 3 wollen sie am Mittwochabend Ortszeit in ihrer Spezialdisziplin über 100 Meter Brust. Heißt: Eine Medaille holen. Doch weil beide als Europameister und Weltrangliste-Zweite ins Becken springen werden, begleiten sie noch größere Hoffnungen. Seit Daniela Schultes Sieg über 400 Meter Freistil am 7. September 2012 in London gab es an 18 Wettkampftagen bei Paralympics kein einziges deutsches Schwimm-Gold mehr. 1996 in Atlanta hatte der DBS noch 19 Goldmedaillen aus dem Becken gefischt.

Die Medaillenjagd starten am Mittag die Radfahrer. Sie holten in Rio vor fünf Jahren acht von 18 deutschen Goldmedaillen. Und zum Auftakt am Dienstag waren im Zeitfahren gleich schon wieder acht Medaillen.

© dpa-infocom, dpa:210831-99-34373/2

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