Was Sie heute wissen müssen
Automatik | Baupreise | Lebensretter
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Hätten Sie mich vor zehn Jahren danach gefragt, ich wäre beleidigt gewesen: ein Auto mit Automatikgetriebe? Das geht ja gar nicht, das hat ja nichts mit Autofahren zu tun, das ist ja was für alte Leute. Inzwischen habe ich meine Meinung geändert. Ich will die Automatik nicht mehr missen, den Komfort, die technischen Zusatzfunktionen, die dadurch möglich sind. Bei VW denkt man ähnlich. In zwei Jahren wird es den Tiguan und den Passat gar nicht mehr mit Schaltgetriebe geben. Und E-Autos haben ohnehin kein Kupplungspedal mehr. Aber: Wollen die Ostfriesen den Umstieg? Tobias Rümmele, selbst Fahrer eines schon betagten Schaltwagens, hat sich umgehört.
Während sich die Bürgermeister-Kandidaten landauf landab präsentieren und dem Wähler demonstrieren wollen, dass sie am besten für das angestrebte Amt geeignet sind, hat ein anderer Wahl-Beamter seine Ruhe und kann die Wahlkämpfe in aller Ruhe von außen anschauen: Aurichs Landrat Olaf Meinen, der erst vor zwei Jahren vom Bürgermeisteramt in Großefehn ins Kreishaus gewechselt war und dessen Amt erst 2026, bei der nächsten Kommunalwahl, zur Disposition steht. Wie schätzt er die laufenden Wahlkämpfe ein? Was hat sich verändert? Fragen wie diese hat Marion Luppen dem Landrat gestellt und unter anderem interessante Antworten zur fortschreitenden Personalisierung bekommen.
Ein Bürgermeister-Kandidat in Wiesmoor, Christian Rademacher-Jelten, macht derzeit Schlagzeilen, die seine Wahlchancen nicht gerade verbessern dürften. Er steht wegen Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall vor dem Auricher Amtsgericht. Wer dem von seiner Unschuld überzeugten Unternehmer am 12. September seine Stimme gibt, kauft buchstäblich die Katze im Sack. Denn ein Urteil wird es bis dahin nicht geben. Das Gericht gab gestern einem Beweisantrag der Verteidigung statt und wird drei weitere Zeugen laden. Dadurch wird ein neuer Prozesstermin im Oktober fällig. Ole Cordsen war bei der Verhandlung dabei.
Die rasant steigenden Immobilienpreise in Ostfriesland waren am Mittwochabend auch ein großes Thema bei der Diskussion der Bürgermeister-Kandidaten in Leer (das Video zum Nachschauen gibt es hier). Insbesondere die drei Herausforderer von Beatrix Kuhl kritisierten, dass die Stadt neue Baugebiete nicht selber erschließe, sondern dies (gewinnorientierten) Investoren überlässt. Einer dieser Investoren, Udo Fuhrmann, der zurzeit das Baugebiet „Im Timp“ in Aurich vermarktet, berichtet im Gespräch mit Gabi Boschbach, wie die Baupreise zustande kommen und in welcher Weise sie auch von politischen Vorgaben nach oben getrieben werden. Rund 600 Bauwillige haben sich schon bei Fuhrmann gemeldet, noch bevor der erste Bagger angerollt kam - bei Quadratmeterpreisen von 145 Euro aufwärts.
Eines der größten Probleme bei Unternehmern und bei Landwirten sind die „Übergaben“, soll heißen die Generationswechsel. Vor allem dann, wenn die „Alten“ das eigentlich nicht wollen und vor allem nicht aufhören wollen mitzuschnäbeln. Richtig „gruselige Geschichten, die man kaum in Worte fassen mag“ kennt dazu die 33-jährige Bäuerin Maren Osterbuhr aus Strackholt, deren Auftritt im sozialen Netzwerk Instagram rund 14.000 Menschen folgen. Dort hat sie nun in einem Post Klartext geredet. Fast 2000 Menschen haben auf den Artikel reagiert, Dutzende haben ihre Geschichten dazu gestellt. Ole Cordsen hat mit der jungen Frau (die garantiert ein Auto mit Schaltgetriebe fährt) gesprochen.
Der Streit zwischen Eltern, Lehrern und den Schulbehörden geht nun schon seit Monaten, und er ist noch immer nicht gelöst. Wie Kultusminister Grant Henrik Tonne gestern mitteilen ließ, gibt es nun einen Kompromiss in Sachen Luftreinigungsgeräten in Schulen. Gefördert werden nun Investitionen in „Klassen- und sonstige Unterrichtsräumen, die nur eingeschränkt belüftbar sind“. Das wird besorgte Eltern kaum zufrieden stellen, angesichts des nahenden Winters. Andreas Ellinger berichtet.
Nachgefragt hat der Kollege aus der Ostfriesland-Redaktion auch beim Landesvorstand der AfD, der vor einigen Wochen die wegen ihrer Neonazi-Bezüge vom Parteiausschluss bedrohte Julia Pilger aus Norden lediglich ermahnt hatte. Der stellvertretende Landesvorsitzende Christopher Emden, der vor der politischen Karriere als Richter gearbeitet hatte und ein guter Bekannter des ostfriesischen Kreisvorsitzenden Prof. Reiner Osbilds ist, hat sich nun spät zwar, aber dafür sehr klar geäußert: „Meiner Meinung nach ist Frau Pilger aus der Partei auszuschließen. Ich kann den Beschluss des Landesvorstandes, es bei einer Abmahnung zu belassen, nicht nachvollziehen.“ Emden ist übrigens der einzige der drei Landes-Vize, gegen den kein Ausschlussverfahren wegen Zugehörigkeit zum verbotenen „Flügel“ läuft.
Zum Schluss noch die gute Nachricht: Der 17-jährige Tom Tietze aus Linz hat aufregende Tage hinter sich. Mit seinem Eltern im Wohnmobil-Urlaub in Weener bekam er mit, wie ein 79-Jähriger ins Hafenbecken fiel. Er sprang sofort hinterher und zog den Mann gemeinsam mit dem einheimischen Uwe Jauken aus dem brackigen und kalten Wasser. Vom Hafenmeister gab’s dafür einen Geschenkkorb. Tatjana Gettkowski erzählt die ganze Geschichte.
Was heute wichtig wird:
- Die Kurbelfähre an der Ippenwarf wird von vielen Moormerländern herbeigesehnt, denn damit wären Fahrradtouren in Richtung Ihlow ohne riesigen Umweg möglich. Jüngst sind viele Gerüchte unterwegs, Karin Lüppen hat nachgefragt, wann die Fähre denn endlich kommt.
- Der Ort, an dem früher die Leeraner Synagoge stand, soll zum Bodendenkmal werden. Katja Mielcarek erklärt, welche Konsequenzen das für die geplante Bebauung des Grundstücks an der Heisfelder Straße haben wird.
- Die Molkerei Aurich stellt jetzt auch veganen Käse her - aus Erbsen und Hanf. Laut Molkereichef Klaus Rücker hat man aber nebenbei die Herstellung auf einzigartige Weise revolutioniert. Was heißt das? Ole Cordsen fragt nach.
- Es war eine außergewöhnliche Amtszeit. Zwei Jahre war Rena Janßen Blütenkönigin von Wiesmoor. Doch anders als ihre Vorgängerinnen konnte sie coronabedingt längst nicht alle Termine wahrnehmen. Warum es dennoch eine schöne Zeit war, hat sie Ole Cordsen erzählt.
- In der Gemeinde Krummhörn wird ein neuer Bürgermeister gewählt. An diesem Freitagabend stehen die Kandidaten bei der Podiumsdiskussion, die die OZ in Kooperation mit der Schwimmsparte des TuS Pewsum veranstaltet, Rede und Antwort.
- Stadtbürger, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, erhalten von der Stadt Emden eine Jahreskarte für den Bus als Geschenk. Wie wird das Angebot angenommen? Tobias Rümmele hat sich umgehört.
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