Hilfe für die Flutopfer
Eine Katastrophe von historischem Ausmaß
Zwei Meter hoch flutete das Wasser im Juli den Kupferhof in Stolberg. Das historische Baudenkmal von 1612 muss nun komplett saniert werden. OZ-Leser können helfen.
Gemeinsam mit der Aachener Zeitung (AZ) sammelt die OZ Spenden für die Flutopfer. Dieser Text ist in der AZ erschienen.
Stolberg - Die Hochwasserkatastrophe im Juli hatte historische Dimensionen. Mitunter in mehrfacher Hinsicht, wie das Beispiel des Ensembles des Kupferhofs „Bleibtreu“ in Stolberg zeigt. „Zunächst ist das Wasser durch den Hof und dann in den alten Mühlengraben geflossen. Ab 3 Uhr nachts kam dann aber eine zweite Flutwelle“, erklärt Klaus Schleicher.
Das historische Ensemble, das 1612 entstand, ist seit 1719 im Besitz seiner Familie. Mit einem Pegelstand von zum Teil mehr als zwei Metern hat das Hochwasser an und in dem Baudenkmal verheerende Schäden angerichtet. Neun Fahrzeuge sind zerstört worden, das Erdgeschoss der Hofanlage wurde geflutet, alle Inneneinrichtungen sind zu Schutt geworden.
Zehn Menschen wurden obdachlos
Zehn Menschen sind über Nacht obdachlos geworden. „Ich selbst wohne jetzt bei meiner Cousine. 16 Mieter in den oberen Geschossen haben derzeit keine Heizung und werden noch Monate lang in einer Baustelle leben müssen.“ Nun heiße es: „Alles auf Anfang“, nachdem der kontaminierte Schlamm erst nach zehn Stunden wieder abgeflossen sei. Das bedeutet: Wohnungen, Flure und Büros sind inzwischen nahezu entkernt, Holzböden und Wandverputz sind entfernt und massive Holzbalken unter den Böden müssen geprüft sowie gegebenenfalls ersetzt werden. Auch historische Bauelemente wie Türen und Türeinfassungen oder alte Delfter Kacheln sind arg in Mitleidenschaft gezogen worden. „Wir versuchen zu retten, was zu retten ist. Ein Tischlermeister soll die historischen Holzelemente restaurieren“, sagt Schleicher. „Die gute Nachricht ist: Das historische Kupferhof-Ensemble wird auf jeden Fall erhalten, weil die Bausubstanz weiterhin stabil ist.“ Möglich seien der Erhalt und der Wiederaufbau des Kupferhofs einerseits wegen des greifenden Versicherungsschutzes.
Die Spenden werden bis in das Ahrtal verteilt
Wenn nur noch schweres Gerät hilft
Otto macht den Flutopfern Hoffnung
„Andererseits war und ist die Hilfe sehr groß“, betont Schleicher. „Wir haben nach der Flut schnell mit den Arbeiten begonnen. Mit vielen Helfern aus Stolberg und auch mit auswärtigen sowie uns bis dahin völlig fremden Freiwilligen“, lobt er Solidarität und Hilfsbereitschaft nach der Katastrophe. Inzwischen würden seit Wochen täglich mindestens drei Container voller Schutt vom Gelände abtransportiert. Einer dieser Container ist gerade gefüllt worden. In Schutzkleidung hat ein Team der Stolberger Jugendberufshilfe das große Behältnis innerhalb von nur drei Stunden befüllt. „Die jungen Leute haben freiwillig und richtig fleißig mitgeholfen“, freut Schleicher sich. In dem historischen Kupferhof geht sein Blick in die Zukunft: „Wir hoffen, dass in acht bis zwölf Monaten die Schäden so weit beseitigt sind, dass alle Räume wieder bewohnbar sein werden.
So können die OZ-Leser helfen
Seit über einem Monat läuft die Spendenaktion der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO), zu der auch diese Zeitung gehört. Über das Hilfswerk „Ein Herz für Ostfriesland“, eine Tochter der ZGO, wird Geld für Menschen in Eschweiler und Stolberg gesammelt. Die Orte wurden besonders hart von der Flut getroffen.
Das Spendenkonto lautet: „Ein Herz für Ostfriesland gGmbH“, IBAN: DE 55 2859 0075 0011 1112 00 bei der Ostfriesischen Volksbank eG, Leer. Gespendet werden kann auch hier direkt über Paypal. Jeder einzelne Spenden-Euro geht an die Flutopfer. Die Verwaltungskosten der „Ein Herz für Ostfriesland gGmbH“ werden komplett von der Zeitungsgruppe Ostfriesland getragen. Es gibt keinerlei Verrechnungen oder Abzüge.
Wer nicht möchte, dass sein Name in der Zeitung veröffentlicht wird, muss das bitte auf der Überweisung vermerken. Bis zu einer Spende von 199 Euro erkennt das Finanzamt den Einzahlungsbeleg an. Bei höheren Beträgen können Spendenquittungen ausgestellt werden. Nähere Informationen gibt es per E-Mail.