Los Angeles (dpa)

Spears' Vater will Vormundschaft abtreten

Barbara Munker und Holger Mehlig, dpa
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Von Barbara Munker und Holger Mehlig, dpa
| 08.09.2021 04:27 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Nach 13 Jahren will Jamie Spears als Vormund seiner Tochter Britney Spears abtreten. Foto: AP/dpa
Nach 13 Jahren will Jamie Spears als Vormund seiner Tochter Britney Spears abtreten. Foto: AP/dpa
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Seit Jahren steht Britney Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters. In ihrem Kampf dagegen wird die Sängerin von vielen Fans unterstützt. Nun scheint „#FreeBritney“ tatsächlich bald Realität zu werden.

Für Britney Spears ist es ein weiterer bedeutsamer Schritt auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben: Nach 13 Jahren will der Vater der Sängerin als Vormund für seine Tochter abtreten.

James Spears habe am Dienstag beim Los Angeles County Superior Court einen Antrag auf Beendigung der Vormundschaft gestellt, berichteten US-Medien übereinstimmend. Seine Tochter habe das Recht, dass dieses Gericht nun ernsthaft prüfe, ob die Vormundschaft nicht mehr erforderlich sei, zitierte NBC News aus dem Antrag. Die Lebensumstände der 39-Jährigen hätten sich „in einem solchen Ausmaß verändert, dass die Gründe für die Einsetzung einer Vormundschaft nicht mehr bestehen“.

Zahlreiche Fans von Spears feierten die Nachricht in den sozialen Netzwerken - oft versehen mit dem Hashtag „#FreeBritney“, mit dem sich in den vergangenen Monaten viele Unterstützer auf die Seite der Sängerin geschlagen hatten. „Endlich“, schrieb ein Nutzer auf Instagram. „Eine neue Ära bricht an“, hieß es von einer Twitter-Userin.

Anfang September hatte der Anwalt von Britney Spears, Mathew Rosengart, bereits auf einen sofortigen Abtritt ihres Vaters als Vormund gedrängt. Rosengart warf James - auch Jamie genannt - Spears vor, weiter zu versuchen, sich an seiner Tochter zu bereichern. James Spears hatte vor einem Monat in Aussicht gestellt, zum „richtigen Zeitpunkt“ zurückzutreten und auf einen „ordnungsgemäßen Übergang“ zur Einsetzung eines neuen Vormunds als Bedingung für seinen Abtritt verwiesen.

Schon nach dieser Ankündigung war der Jubel groß gewesen: „Ich freue mich so sehr, diese Nachricht zu hören“, schrieb Reality-Star Paris Hilton (40), seit langem mit Spears befreundet, bei Twitter. „Das war so lange überfällig, aber ich bin so froh, dass Britney endlich auf dem Weg ist, frei zu sein.“ Sängerin Cher kommentierte vor einem Monat, sie könne „glücklicher nicht sein“.

Britney Spears steht seit 2008 unter der Vormundschaft ihres Vaters, nachdem sie wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Zunächst verwaltete James Spears das Vermögen und private Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die Finanzen zuständig. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, ist als Mit-Vormund Jodi Montgomery zuständig.

In dem nun gestellten Antrag von James Spears heißt es weiter, die Vormundschaft habe Britney Spears geholfen, eine schwere Lebenskrise zu überwinden, ihre Karriere zu rehabilitieren und voranzutreiben und ihre Finanzen und Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. „Aber in letzter Zeit haben sich die Dinge geändert.“ Britney Spears habe ihre Frustration über das Maß an Kontrolle, das ihr durch die Vormundschaft auferlegt worden sei, deutlich gemacht und das Gericht gebeten, ihr ihr Leben zurückzugeben.

Bei zwei Gerichtsanhörungen im Juni und Juli hatte die Sängerin in emotionalen Ansprachen ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie, Betreuer und Anwälte erhoben. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie „Oops! ... I Did It Again“ oder „Baby One More Time“. Sie sei bedroht worden und habe große Angst vor ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar dabei in Schluchzen aus.

Rosengart sagte CNN nun, der Antrag des Vaters stelle einen weiteren juristischen Sieg für Britney Spears dar. Er fügte hinzu, dass Britney Spears „weiterhin alle Möglichkeiten ausloten“ werde. Eine weitere Anhörung in dem Gerichtsstreit ist für den 29. September angesetzt.

© dpa-infocom, dpa:210908-99-133091/4

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