Neuss (dpa)

Fan-Rückkehr, Favoriten, Modus: DEL startet in die Saison

Carsten Lappe, dpa
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Von Carsten Lappe, dpa
| 09.09.2021 05:45 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Die Eisbären Berlin wollen ihren DEL-Titel verteidigen. Foto: Andreas Gora/dpa
Die Eisbären Berlin wollen ihren DEL-Titel verteidigen. Foto: Andreas Gora/dpa
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Können die Eisbären Berlin ihren Titel in der Deutschen Eishockey Liga verteidigen? Wie planen die Clubs nach einer ungewöhnlichen Corona-Spielzeit die neue Saison? Fragen und Antworten zum DEL-Start.

Die Deutsche Eishockey Liga startet wieder in eine neue Saison - mit einem neuen Team. Die Bietigheim Steelers kamen als Aufsteiger neu hinzu. Einen Absteiger gibt es coronabedingt aber erst zur nächsten Saison. Das hat Auswirkungen auf diese Spielzeit.

Dürfen wieder Zuschauer in die Hallen?

Ja, zumindest teilweise. Die Regelung darüber, wie viele Fans zum Saisonstart wieder kommen dürfen, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Die Bandbreite reicht von 1351 Zuschauer in Wolfsburg, wo nur Geimpfte und Genesene rein dürfen, bis zu 11.400 Anhängern in Köln. In den meisten Hallen dürfen weit über 50 Prozent der maximalen Zuschauermenge rein. In Ingolstadt (4815) und beim Neuling Bietigheim (4517) gar 100 Prozent. Aber: Kein Club weiß, wie lange die Regelungen angesichts des Pandemie-Verlaufs gelten. „Wir machen uns unverändert große Sorgen. Natürlich planen wir vernünftig und nach wie vor unter Berücksichtigung der pandemischen Lage“, sagte etwa Augsburgs Manager Duanne Moeser der Deutschen Presse-Agentur.

Verzichten die Spieler weiterhin auf Geld?

Ja. An manchen Standorten mehr, an anderen weniger und einigen wenigen - großzügig von Mäzenen oder Konzernen unterstützten - gar nicht. Einige Clubs kauften zur Verwunderung von anderen Teams auch wieder im großen Stil neue Spieler ein. „Ich wundere mich schon teilweise, dass manche Clubs anscheinend keine Probleme haben und auf dem Transfermarkt so aktiv sind. Ich kann aber nicht bewerten, wie das möglich ist“, sagte etwa Düsseldorfs Sportchef Niki Mondt. Bei der DEG werden Spieler mit Bestandsverträgen wieder normal und ohne Gehaltsverzicht bezahlt. Neue Spieler wurden dagegen nur zu stark reduzierten Bezügen verpflichtet. Andere Teams wählten einen anderen Kurs, behielten den Gehaltsverzicht ihrer Bestandsspieler bei und holten dafür stärkere neue Akteure.

Wie ist der Modus?

Nach der coronabedingt stark verkürzten Vorsaison gibt es wieder eine normale Vorrunde mit 56 Spieltagen und anschließenden Playoffs, die im Modus „Best of five“ ausgetragen werden - es sind also drei Siege zum Weiterkommen und für den Titel nötig. Neu sind die Bietigheim Steelers als Aufsteiger und 15. Team. Coronabedingt wird der wieder eingeführte Abstieg erst zur neuen Saison vollzogen. Der Letzte der Hauptrunde steigt auf jeden Fall ab, eventuell auch der Vorletzte. Das gilt für den Fall, dass die Frankfurter Löwen in der zweiten Liga Meister werden. Die Hessen haben als einziges Team die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Aufstieg in die DEL erfüllt.

Was ist sonst noch neu?

Es gibt einige neue Regeln. Hinter den Toren gibt es nun Zonen, in denen die Torhüter den Puck nicht mehr spielen dürfen. Die Goalies dürfen auch den Puck nicht mehr zur Spielberuhigung festhalten, um ein Bully zu erzwingen, sondern nur noch bei aktiven Abwehrbewegungen nach einem Schuss aufs Tor. Spieler, die unabsichtlich einen Gegenspieler mit ihrem Schläger treffen und ihn dabei verletzen - etwa bei einem Schuss - bekommen nicht mehr automatisch eine Zwei-Minuten-Strafe. Und: Es wird mehr Videobeweise geben. Bislang nutzen Schiedsrichter diesen nur, wenn sie sich nicht sicher waren, ob ein Tor erzielt wurde oder nicht. Künftig können sie das Hilfsmittel auch bei allen Situationen im Zusammenhang mit einem Tor nutzen - zum Beispiel bei einem etwaigen Handpass als Torvorlage.

Wer ist Favorit?

Top-Favorit sind die Adler Mannheim. Der großzügig von SAP unterstützte Meister von 2020 rüstete nach dem Halbfinal-Aus im Frühjahr gegen Wolfsburg personell massiv auf und holte einige Ausnahmespieler in die Liga. Das hinderte die Adler indes nicht daran, angesichts der unsicheren Zuschauersituation nach weiteren Staatshilfen zu rufen. Hauptkonkurrenten dürften der EHC Red Bull München und Titelverteidiger Eisbären Berlin sein.

Wo sind die Spiele zu sehen?

Weiterhin sind alle Spiele live bei MagentaSport zu sehen. Telekom-Kunden können das Angebot für 4,95 Euro pro Monat nutzen. Alle anderen Nutzer müssten in der günstigsten Variante 9,95 Euro bezahlen. Im frei empfangbaren Fernsehen zeigt Spartensender Sport1 zudem mindestens 40 Spiele live und in voller Länge.

Was ist in dieser Saison sonst noch wichtig?

Es ist wieder eine Olympia-Saison. Im Februar werden die Spiele für die Winterspiele in Peking unterbrochen. Anders als 2018, als Deutschland sensationell Silber gewann, sind diesmal aber wieder Spieler aus der NHL dabei. Durch Olympia dauert die Saison etwas länger. Die anschließende WM in Finnland findet erst in der zweiten Mai-Hälfte 2022 statt.

© dpa-infocom, dpa:210908-99-144529/3

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