Tel Aviv (dpa)
Vier Palästinenser nach Flucht aus Gefängnis gefasst
Nach dem Ausbruch aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis sind nur noch zwei von sechs Männern auf der Flucht. Es handelt sich um Palästinenser, denen Anschläge auf Israelis vorgeworfen werden.
Knapp eine Woche nach der Flucht aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis sind vier von sechs militanten Palästinensern wieder gefasst worden.
Zwei Männer wurden am Freitagabend in Nazareth im Norden Israels unweit der Haftanstalt festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Nach Medienberichten hatte eine Anwohnerin die Sicherheitskräfte alarmiert, nachdem die beiden sie um Nahrung gebeten hatten. Stunden später wurden auf einem Lastwagen-Parkplatz in der Umgebung zwei andere entkommene Häftlinge gestellt.
Die Nachricht von den Festnahmen löste umgehend Demonstrationen im Westjordanland aus, wie die Zeitung „Times of Israel“ berichtete. Militante Palästinenserorganisationen hatten die Flucht als Demütigung Israels gefeiert. Zu den vier Gefassten gehört der frühere Palästinenserführer Sakaria Subeidi, der zu Zeiten des zweiten Palästinenseraufstands („Intifada“) von Israels Sicherheitsapparat gejagt worden war, 2007 aber vorübergehend Amnestie gewährt bekam. Zwei Palästinenser waren am Samstag noch auf der Flucht.
Die Häftlinge waren in der Nacht zum Montag durch einen Tunnel aus dem Gilboa-Gefängnis entkommen. Medienberichten zufolge saßen sie wegen tödlicher Anschläge auf Israelis hinter Gittern. An der Suche seien Polizeikräfte, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie Spezialeinheiten der Armee beteiligt, hieß es. Nach einem Bericht der „Jerusalem Post“ wurden insgesamt 200 Straßensperren aufgestellt. Außerdem habe die Armee mehrere Angehörige der Geflüchteten festgenommen und verhört.
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