Hagen a.T.W. (dpa)

Drittes EM-Gold für Dressurreiterin von Bredow-Werndl

| 11.09.2021 16:05 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Jessica von Bredow-Werndl gewann bei der Dressur-EM ihre dritte Goldmedaille. Foto: Friso Gentsch/dpa
Jessica von Bredow-Werndl gewann bei der Dressur-EM ihre dritte Goldmedaille. Foto: Friso Gentsch/dpa
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Das Europameisterschafts-Heimspiel ist eine einzige Show für Deutschlands erfolgreichste Olympia-Teilnehmerin. Nach Doppel-Gold in Tokio gibt es für Jessica von Bredow-Werndl Dreifach-Gold in Hagen.

Auf dem Podium spritzte der Champagner. Jessica von Bredow-Werndl feierte bei der Heim-Europameisterschaft ihren dritten Titel, während der Party mit den Konkurrentinnen ging es munter zu - bei der anschließenden Siegerrunde waren alle nass.

Vor allem die 35-Jährige aus dem bayerischen Tuntenhausen, die mit Dalera 91,021 Prozent erhielt und erklärte: „Meine Flasche hat erst geklemmt“.

Die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio dominierte die Dressurwettbewerbe in Hagen bei Osnabrück fast nach Belieben. Der Abstand zur Dänin Cathrine Dufour mit Bohemian (88,436) und zur Britin Charlotte Dujardin mit Gio (87,246), mit denen sie mit Champagner feierte, war überaus deutlich. „Es ist unglaublich“, schwärmte die Siegerin, die einen formidblen Ritt zeigte. Es störte nicht einmal, dass ihre Stute in der Prüfung äppelte.

Zuschauer begeistert

„Wir surfen gerade die Welle. Vom ersten bis zum letzten Tag hatte Dalera Power“, sagte die Siegerin über ihre Stute: „Sie hat gezeigt, wie viel Lust sie hat.“ Es sei ein „großartiges Gefühl“, nach dem Doppel-Gold nun Dreifach-Gold zu gewinnen. „Es ist schwer zu fassen, was passiert.“ Auch die rund 4000 Zuschauer waren begeistert. „Es war toll, wieder vor Publikum zu reiten“, schwärmte die Siegerin.

„Vom Gefühl war es die beste Kür, die wir je hatten“, erklärte von Bredow-Werndl. Die Prozentzahl war allerdings bei ihrem Triumph in Tokio noch etwas höher. Nach der Rückreise aus Japan habe Dalera ihr „nach wenigen Tagen signalisiert, dass sie wieder Power hat“. Nach einer kleinen Pause habe sie „Anfang letzter Woche angefangen mit den Lektionen“, berichtete die Reiterin. Am Rande des Teutoburger Wald holte das Paare in allen drei Prüfungen die besten Leistungen des Teilnehmerfeldes.

Leer ging dieses Mal Isabell Werth aus. Nach dem Silber im Special musste sich die 52 Jahre alte Reiterin aus Rheinberg mit ihrem Pferd Weihegold in der Kür mit dem vierten Platz und 84,896 Prozent begnügen. Mit der 16 Jahre alten Stute war am Samstag nicht mehr drin.

Langehanenberg enttäuscht

„Heute war eine bisschen der Wurm drin und die Luft raus“, kommentierte Werth ihren Auftritt mit Weihegold. „Ich habe gemerkt, dass ich heute nicht vorne mitreiten kann.“ Sie habe versucht, „es sauber nach Hause zu reiten“.

Einen enttäuschenden EM-Abschluss gab es für Helen Langehanenberg. Die 39-Jährige aus Billerbeck kam mit ihrer Stute Annabelle in der Kür nur auf Rang 14. „Schlecht war die Pirouette“, kommentierte die Reiterin und sagte zum Grund des Patzers: „Sie wusste nicht, was ich wollte.“ Ihr sei „kein anderer Fehler bewusst“, sagte sie zu dem Ritt mit ihrer am Ende etwas müde wirkenden Annabelle.

Nicht mehr dabei war am Samstag Dorothee Schneider. Die 52 Jahre alte Reiterin aus Framersheim hatte mit Faustus die Qualifikation für die besten 15 Paare geschafft, durfte aber nicht reiten, weil pro Nation nur drei Paare zugelassen sind.

© dpa-infocom, dpa:210911-99-178403/5

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