Köln (dpa)
Spiel der aberkannten Tore: RB vermeidet nächste Niederlage
Zwei Pfostenschüsse, vier aberkannte Tore - und kein Sieger: Der 1. FC Köln und RB Leipzig trennen sich in einem Wahnsinns-Spiel 1:1. Köln klettert zumindest vorerst auf Rang sechs, für die Sachsen ist der Punkt zum Abschluss einer enttäuschenden Woche zu wenig.
Am Ende eines verrückten Spektakels atmeten beide Trainer erst einmal durch:
Während die Fans lautstark keinen Sieger, aber doch das Spiel feierten, fielen sich Steffen Baumgart und Jesse Marsch in die Arme und wussten nicht so recht, was sie von der wilden Partie und dem Ergebnis halten sollten.
Vize-Meister RB Leipzig vermied mit dem 1:1 (0:0) beim 1. FC Köln zumindest die nächste Niederlage. „Es war einfach ein geiles Fußball-Spiel“ schwärmte der Kölner Coach Baumgart, der mit dem Punkt zufrieden war: „Es hätte auch anders ausgehen können, aber ich bin glücklich.“
Amadou Haidara (71. Minute) rettete den Sachsen nach Rückstand immerhin einen Punkt. Auf Meister FC Bayern mit Ex-Trainer Julian Nagelsmann, den Leipzig eigentlich jagen wollte, hat RB dennoch nach fünf Spieltagen schon unglaubliche neun Zähler Rückstand. „Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen, aber es kommt“, sagte Marsch. „Wir sind in einer schwierigen Phase, aber ich glaube an die Mannschaft.“
Vier aberkannte Tore in Köln
Der FC, im Vorjahr erst in der Relegation gerettet, hat sich mit acht Zählern dagegen erst einmal in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und unter Baumgart endgültig eine Euphorie in der Domstadt entfacht. Die Kölner Führung hatte wieder einmal Anthony Modeste mit seinem bereits vierten Saisontreffer erzielt (54.). „Die Jungs haben einen Riesen-Fight geliefert und sich diesen Punkt verdient“, sagte der starke Keeper Timo Horn. Insgesamt sahen die 25.000 Zuschauer, unter ihnen Bundestrainer Hansi Flick, ein offensiv begeisterndes Spiel mit zwei Pfostenschüssen und gleich vier aberkannten Treffen. „Es tut weh, wenn es knapp ist“, sagte Forsberg. „Aber das ist Fußball.“
Besonders die Leipziger begannen stark, allen voran Christopher Nkunku, schon beim 3:6 bei Manchester City mit drei Treffern der große Lichtblick. Nach einem 80-Meter-Lauf des Franzosen gab André Silva den Ball an Dominik Szoboszlai weiter, der zwar traf, aber mit einem Fuß im Abseits stand (5.). Drei Minuten später traf Nkunku nach einem weiteren starken Solo aus 20 Metern den Pfosten.
Beide Teams mit vielen Offensiv-Aktionen
Die Kölner, unter Baumgart eigentlich darum bemüht, dem Gegner selbst schnell den Schneid abzukaufen, zeigten sich nur kurz beeindruckt und starteten bald eigene Offensiv-Aktionen. Schon nach zehn Minuten verhinderte ebenfalls nur der Pfosten ihre Führung nach einem sehenswerten Volleyschuss von Ondrej Duda.
Doch die meiste Zeit drückte RB. Nicht zuletzt durch Szoboszlai, der erst mit einem Freistoß an Timo Horn scheiterte (18.). Dann fälschte Rafael Czichos seinen Schuss aus 20 Metern zur Ecke ab (25.). Czichos musste gelb-rot-gefährdet aber nach einer halben Stunde vom Platz. Und dann erzielte auch der FC sein erstes Abseitstor, Modeste hatte vor seinem Pass auf Mark Uth in der verbotenen Zone gestanden (37.).
Das 0:0 zur Pause war eigentlich ein Witz angesichts der Offensiv-Power beider Teams. Und direkt nach dem Wechsel ging es noch rasanter weiter. Leipzigs Lukas Klostermann verzog knapp (48.), Duda scheiterte an RB-Keeper Peter Gulacsi (49.), Modeste köpfte nach der anschließende Ecke knapp daneben. Dann traf der Franzose zweimal, doch zunächst galt der Treffer nicht wegen einer Abseitsstellung (50.), dann wegen eines angeblichen Foulspiels (54.). Doch nach über zwei Minuten Video-Studium erkannte Schiedsrichter Felix Brych: Kein Foul, stattdessen endlich das erste Tor. „Das ist Foul“, sagte Marsch nach der Partie. „Für mich ist die Entscheidung klar falsch.“
RB erhöhte den Druck und jubelte schnell, als Forsberg sechs Minuten nach seiner Einwechslung traf. Doch der Schwede stand im Abseits. Weitere vier Minuten später gab es keine Einwände, als Haidara eine Szoboszlai-Ecke ungedeckt einköpfte. In der Schlussphase rettete dann Keeper Horn mit mehreren Paraden das Remis für Köln.
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