Hagen (dpa)
Jüdische Gemeinde in Hagen dankt Polizei nach Terroralarm
Es gehört zum Alltag in Deutschland, dass Polizisten vor jüdischen Einrichtungen Wache stehen. Nach dem Terroralarm in einer Synagoge in Hagen bedankt sich die Jüdische Gemeinde bei den Einsatzkräften.
Nach dem Terroralarm in der Hagener Synagoge hat die Jüdische Gemeinde der Polizei gedankt.
„Wir möchten uns bei den vielen Polizisten bedanken, die uns in der Not beigestanden haben, die uns weiter beschützen und dafür viele zusätzliche Belastungen wie selbstverständlich in Kauf nehmen“, schrieb die Gemeinde in Hagen. „Ihnen verdanken wir es, dass wir uns nun mit Zuversicht auf das Laubhüttenfest freuen können.“
Die Gemeinde hatte den Gottesdienst zur Begehung des höchsten jüdischen Feiertages Jom Kippur in der vergangenen Woche wegen der Terrorwarnung absagen müssen. Man werde sich aber nicht einschüchtern lassen, teilte die Gemeinde weiter mit. „Wir halten es für falsch, die Ausübung unserer Grundrechte und unserer Religion von Terroristen oder Möchtegern-Terroristen abhängig zu machen.“
Daher werde man das Laubhüttenfest nun in enger Abstimmung mit den Sicherheitskräften feiern. „Nebenbei werden wir damit auch Flagge zeigen gegen Terror und Terrorpläne.“ Zugleich bedankte sich die Gemeinde für die zahlreichen Solidaritätsbekundungen, die in den vergangenen Tagen bei ihr eingegangen seien.
Ein wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf die Hagener Synagoge festgenommener 16-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft. Ein Haftrichter hatte Haftbefehl gegen ihn erlassen. Der Syrer steht unter dem Verdacht, einen islamistischen Terroranschlag vorbereitet zu haben.
Sicherheitskreisen zufolge soll er mit einem IS-Terroristen via Telegram-Messengerdienst über den Bau von Bomben kommuniziert haben. Dies soll er auch zugegeben, Anschlagsabsichten auf die Synagoge aber vehement bestritten haben.
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