Kommunalwahl

AfD: Stimmen aus der ganzen Krummhörn

| | 21.09.2021 10:57 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die AfD hat künftig einen Sitz im Gemeinderat der Krummhörn. Grafik: KDO
Die AfD hat künftig einen Sitz im Gemeinderat der Krummhörn. Grafik: KDO
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Die AfD hat laut vorläufigem Wahlergebnis den Sprung in den Gemeinderat Krummhörn geschafft. Die meisten Stimmen gab es in Pewsum, die meisten Prozente in Visquard.

Krummhörn - Die Wahlberechtigten in der Krummhörn haben mehrheitlich SPD gewählt, aber auch der AfD und somit Rechtsaußen in den Gemeinderat verholfen. 589 Stimmen, 3,11 Prozent, hat die Alternative für Deutschland, die mit einem Kandidaten zur Wahl antrat, geholt. Deutlich mehr als die Querdenker-Partei „Die Basis“, die es auf 136 Stimmen brachte.

Was und warum

Darum geht es: Die AfD ist neu im Krummhörner Gemeinderat. Stimmen bekam sie vor allem in Pewsum – aber nicht nur.

Vor allem interessant für: Politikinteressierte

Deshalb berichten wir: Wir haben im Rahmen der Analysen zur Kommunalwahl geschaut, woher die Stimmen für den „Ratsneuling“ kommen.

Den Autor erreichen Sie unter: c.hock@zgo.de

Der Blick auf die vorläufigen Wahlergebnisse, die in dieser Woche durch den Wahlausschuss der Gemeinde überprüft werden, zeigt: Stimmen für Rechts gab es in jedem Ort der Krummhörn.

Nicht überall niedrige Wahlbeteiligung

Die meisten Kreuze in absoluten Zahlen holte die AfD in Pewsum: 138 Stimmen, 78 davon direkt für den Kandidaten. Prozentual, gemessen an den abgegebenen Stimmen, liegt allerdings Visquard ganz vorne. 57 Kreuze für die AfD übersetzen sich in 5,58 Prozent der gültigen Stimmen. Nur in Woltzeten (9) und Woquard (4) blieb die Stimmenanzahl einstellig.

Mit mangelnder Wahlbeteiligung lassen sich die Ergebnisse nicht direkt erklären. In Visquard lag die Wahlbeteiligung bei etwas mehr als 63 Prozent. In Pewsum war die Wahlbeteiligung allerdings am schlechtesten – vom Wahlbezirk Greetsiel 2 abgesehen. Im Wahlbezirk Pewsum 1 lag die Wahlbeteiligung bei 38,91 Prozent, in den Bereichen zwei und drei bei 35,14 und 41,10 Prozent. Auf die hohe Wahlbeteiligung nach Orten von 61,27 Prozent kommt der Verwaltungssitz der Krummhörn nur, weil einer der beiden Briefwahlbezirke dem Ort zugeschlagen wird. 102 der 138 Stimmen erhielt die AfD in Pewsum außerhalb der Briefwahl. Umgerechnet auf die Vor-Ort-Wähler heißt das: Fast zehn Prozent machten das Kreuzchen bei der AfD.

Andere Stimmen bei der Kreistagswahl

Bei der Kreistagswahl sieht die Verteilung unterdessen etwas anders aus. Beispielsweise bekam die AfD hier in Woltzeten doppelt so viele Stimmen wie bei der Gemeinderatswahl. Und auch in Greetsiel, dem Wohnort des AfD-Kandidaten, gab es mehr Stimmen für den Kreistag als für den Gemeinderat. Waren es für den Rat 44 Stimmen (ohne Briefwahl), waren es für den Kreistag insgesamt 68 Stimmen. Unangefochten an der Spitze bleibt aber Pewsum auch bei der Kreistagswahl: 134 Stimmen für die AfD, 60 aus dem Briefwahlbezirk.

Aber nicht nur in der Krummhörn schaffte die AfD den Sprung in ein kommunales Parlament. In der Stadt Leer brachte es die Alternative für Deutschland auf zwei Sitze, in Papenburg auf einen Sitz. Hier allerdings mit deutlichem Stimmenverlust im Vergleich zu 2016, während sie in Leer neu im Stadtrat ist. In Weener verbleibt die AfD mit zwei Sitzen im Stadtrat, auch wieder mit Stimmenverlust. In Dornum hat sie ihren Sitz im Gemeinderat verloren, im Saterland konnte der Gemeinderatssitz gehalten werden. In der Samtgemeinde Hesel zieht die AfD mit einem Sitz neu in den Samtgemeinderat. Andernorts trat die Partei nicht zur Kommunalwahl an.

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