Was Sie heute wissen müssen

Gaspreise | Olaf ohne Emden | Teebier

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 21.09.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Gestern musste ich tanken - und war entsetzt: 1,48 Euro für den Liter Diesel. Ich kann mich nicht erinnern, wann Treibstoff zuletzt so teuer war. Aber in den nächsten Monaten kommt es noch schlimmer: Auch wenn die Preise von Erdgas, im Unterschied zu früher, eigentlich nicht mehr an die von Erdöl gekoppelt sein sollten, steigen sie jetzt auch gewaltig. Um 44 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Die Folgen sind klar: Auch die Gaspreise für uns Endverbraucher werden hoch gehen. Julia Jacobs hat bei den Stadtwerken Emden und bei EWE nachgefragt, welche Steigerungen zu erwarten sind und bei der Verbraucherzentrale, wie wir Kunden darauf reagieren können. Die Antworten lesen Sie hier.

Gestern Abend habe ich in der ARD die Doku „Wege zur Macht“ angeschaut, in der der großartige Filmemacher Stephan Lamby die drei Kanzlerkandidaten über Monate begleitet hatte (wer es nachschauen will, hier ist der Link in die Mediathek). Leider weiß ich auch nach diesem Film und nach drei Triells, den ganzen Plasberg, Will und wie die Talkshows alle heißen, immer noch nicht, wen ich nächsten Sonntag wählen soll. Olaf Scholz jedenfalls nicht, wenn ich dem Kollegen Heiko Müller folge. Bis jetzt nämlich führte der Weg sozialdemokratischer Bundeskanzler immer über Emden: Von Willy Brandt bis Gerhard Schröder. Nur Olaf Scholz kommt nicht in das ostfriesische SPD-Kernland. Empörend ist dazu die Begründung des örtlichen SPD-Abgeordneten Johann Saathoff: „Emden liegt nicht gerade auf dem Weg.“ Also bitte! Der Weg ist schließlich das Ziel. Jetzt fehlt nur noch der Kalauer: Scholz lässt Emden links liegen. Den finden Sie immerhin im Artikel.

Die Kolleginnen und Kollegen in den Lokalredaktionen befinden sich jedenfalls gerade im Wahl-Endspurt: Drei Bundestagswahlkreise gibt es in Ostfriesland. Und wir haben den Ehrgeiz, alle Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien in ihrer Persönlichkeit und ihren Programmen vorzustellen. Das kann aufwendig sein. Die Leeraner Lokalchefin Nikola Nording war tagelang mit den Kandidaten im Wahlkreis Unterems unterwegs. Gestern schrieb sie über Gitta Connemann (CDU), am Sonntag erschien ihr Text über Anja Troff-Schaffarzyk (SPD), weitere folgen. Porträts vier weiterer Kandidaten finden Sie in unserem Wahldossier.

Aber auch der Kommunalwahlkampf ist noch nicht vorbei: Sieben Stichwahlen stehen am Sonntag in Ostfriesland an. Claus Hock hat gestern noch mal einen tiefen Blick in die Wahlprogramme der beiden Norder Kandidaten Florian Eiben (SPD) und Heiko Schmelzle (CDU) gewagt und verglichen. Gute elf Minuten lang ist das Video, in dem Lisa Ulferts die wichtigsten Aussagen der beiden Kandidaten bei der OZ-Podiumsdiskussion neu zusammengeschnitten worden sind.

Vor neun Tagen hatte der Wähler das Wort und jetzt die Parteien und Wählergruppen. Hinter den Kulissen werden nun Bündnisse geschmiedet und Feindschaften ausgelebt. Am Beispiel Stadtrat Leer hat dies Katja Mielcarek recherchiert. Keiner will mit den „Schmuddelkindern“, Gerd Koch (AWG) und den beiden neuen AfD-Stadräten zusammenarbeiten, keiner will das Trio in den Ausschüssen haben, also wird nun in alle Richtungen verhandelt. Und dann spielt auch noch eine Rolle, ob Ausschusssitze nach d’Hondt oder Hare-Niemeyer berechnet werden. Ein aufschlussreicher Artikel!

Der nächste Streit bei Corona ist vorprogrammiert: „2G“ schafft Vorteile für geimpfte Menschen und verärgert Ungeimpfte. Deshalb trauen sich viele Veranstalter und Gastronomen an dieses Thema nicht ran, obwohl sie damit Vorteile hätten. Stefan Busemann hat nachgefragt, zum Beispiel bei Michele Ramadani vom „Da Sergio“ in Emden: „Wir werden uns dagegen entscheiden, weil wir niemanden ausschließen wollen.“ Dagegen entschieden hatten sich vorige Woche auch die Organisatoren eines Fach-Workshops, an dem ich teilnehmen durfte: 100 Prozent der Teilnehmer waren geimpft, aber alle mussten während der Tagung Maske tragen. Ist auch irgendwie irre.

Und wenn wir schon bei irre sind. Dass die Ostfriesen Weltmeister im Teetrinken sind, wissen wir. Dass sie herbes Bier gerne mögen, auch. Wie zur Hölle aber nun der Schauspieler und Videospiel-Professor Uke Bosse aus Stiekelkamperfehn darauf gekommen ist, ein Teebier brauen zu lassen, wollte Daniel Noglik wissen. Mit einer fränkischen Brauerei als Partner musste probiert werden. m Ende wurden es auf 1000 Liter Bier zweieinhalb Kilo Tee und fünf Kilo Kluntjes. Mehr zu dieser verrückten Geschichte lesen Sie hier.

Was heute wichtig wird:

  • Durch eine Vollsperrung ist Bingumgaste praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Wer dort hin oder von dort weg will, muss einen 20 Kilometer langen Umweg fahren. Mancher gerät dabei auf Abwege. Tatjana Gettkowski berichtet.
  • Am Sonntag stimmen die Moormerländer über den künftigen Rathauschef ab. In einem Streitgespräch moderiert von Nikola Nording und Jonas Bothe machten Hendrik Schulz (SPD) und Birgit Struckholt (parteilos) ihre Positionen zu den wichtigsten Themen deutlich.
  • Eine 33-Jährige soll auf Facebook ein Bild geteilt haben, das eine Mischung aus Merkel und Hitler ist, dazu den Spruch: „Früher war Nazi, wer dem Führer folgte. Heute ist Nazi, wer dem Führer nicht folgt.“ Dafür steht sie nun vor Gericht. Marion Luppen ist dabei.
  • In Jever ist kürzlich ein Hund überfahren worden. Das Tier starb. Jetzt erhebt der Tiernotruf Vorwürfe. Zu spät habe man ihn alarmiert. Die Besitzerin will wissen, ob ihr Hund noch leben könnte. Susanne Ullrich hakt nach.
  • Papenburg machte voriges Jahr den Anfang, andere Städte folgten. Auch der Bliede-Park in Emden ist nun vorbei. Haben Pop-Up-Jahrmärkte wie dieser Zukunft? Mona Hanssen fragt nach.
  • 15 Jahre ist der verheerende Transrapid-Unfall in Lathen her. Michael Hillebrand hat mit dem damaligen Gutachter über das Unglück gesprochen, bei dem 23 Menschen starben und zehn verletzt wurden.

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