Madrid (dpa)
Dutzende Migranten zwischen Afrika und den Kanaren ertrunken
Fast wöchentlich gibt es derzeit Meldungen über Menschen, die bei der Fahrt über das Mittelmeer zwischen Nordafrika und Spanien ums Leben kommen. Diesmal sind zwölf Kinder unter den Toten.
Beim Untergang eines Bootes zwischen Afrika und den Kanarischen Inseln sind nach Angaben spanischer Hilfsorganisationen 57 Migranten im Atlantik ums Leben gekommen.
Unter den Todesopfern seien zwölf Kinder, berichtete am Freitag Helena Maleno Garzón vom im Afrika gut vernetzten Hilfswerk Caminando Fronteras. Bei diesem Unglück seien auch 28 Frauen und 17 Männer ertrunken. Ob es Überlebende gab, war vorerst nicht bekannt.
Ein weiteres Boot, das mit 62 Insassen in Dakhla im von Marokko beanspruchten Territorium Westsahara ins Wasser gegangen sei, um die rund 400 Kilometer entfernten Kanaren zu erreichen, werde außerdem seit Donnerstag vermisst, schrieb Maleno Garzón auf Twitter. „Bereitet diesem Massaker an der Grenze ein Ende!“, forderte die Journalistin und Menschenrechtlerin, die die angesehene Nichtregierungsorganisation im Jahr 2002 gründet hatte.
Nach Angaben von Caminando Fronteras starben allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mindestens 2087 Migranten beim Versuch, Spanien und damit die EU auf dem Wasserweg zu erreichen. Das seien fast genauso viele Menschen, wie im gesamten vorigen Jahr im Meer gestorben oder spurlos verschwunden seien (2170), hieß es. Die Ankunftszahlen von Migranten auf den zu Spanien gehörenden Kanaren steigen seit dem vergangenen Jahr dramatisch an. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte bereits Ende 2020 erklärt, diese sei inzwischen auch die „tödlichste“ Flüchtlingsroute.
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