Melbourne (dpa)
246 Tage im Lockdown: Melbourne bricht traurigen Rekord
Nach fast zwei Monaten striktem Lockdown liegen die Nerven im Großraum Melbourne blank. Jetzt überholt die Metropole auch noch Buenos Aires als Stadt mit der am längsten anhalteneden Ausgangssperre.
Gut eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie hat die australische Millionenmetropole Melbourne einen unrühmlichen Rekord aufgestellt.
Die Hauptstadt des Bundesstaats Victoria an der Ostküste komme inzwischen auf zusammengezählt 246 Tage im Lockdown-Modus, berichtete der australische Rundfunksender ABC. Damit habe Melbourne dem bisherigen Rekordhalter Buenos Aires den Rang abgelaufen.
In Victoria haben die Corona-Neuinfektionen zuletzt drastisch zugenommen, vergangene Woche purzelte gar ein Rekordwert nach dem anderen. Dabei befindet sich die Region seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown - zum sechsten Mal bereits. Nicht nur im Großraum Melbourne mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern liegen deshalb bei vielen Menschen die Nerven blank, zumal der Lockdown noch mehrere Wochen andauern soll.
Nachdem 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln vergangene Woche trotz der vielen Neuinfektionen leicht gelockert. Inzwischen dürfen sich die Menschen wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern um ihren Wohnsitz bewegen. Zudem sind Golf und andere kontaktfreie Sportarten im Freien wieder erlaubt.
Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und mit geschlossenen Außengrenzen und extrem rigiden Maßnahmen versucht, das Virus auszumerzen. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante mussten mehrere Regionalregierungen aber einräumen, dass die Strategie nicht mehr aufgeht. Inzwischen liegt der Fokus der Behörden darauf, eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen.
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