Was Sie heute wissen müssen

Corona-Sorgen | Teure Immobilien | Hertas Waisenhaus

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 29.10.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ich bin seit Juli doppelt gegen Corona geimpft, aus Überzeugung. Denn ich bin nicht mehr der Jüngste, zwar ziemlich gesund, aber nicht gerade durchtrainiert, dafür leiste ich mir einige Risikofaktoren, wie Übergewicht, Stress und Rauchen. Ich war froh über die Impfung, weil ich sie für die einzige Möglichkeit erachte, im Fall einer Infektion das Risiko zu minimieren, einen schweren Krankheitsverlauf zu haben. Besorgnis vor dem Impfstoff hatte ich nie, Vertrauen in Staat und Wissenschaft schon. Ich freue mich darüber, dass wieder berufliche Treffen möglich sind - wie Mittwoch und Donnerstag in Hamburg - und finde es völlig gerechtfertigt, dass diese unter 2G-Bedingungen stattfinden.

Mindestens ein Fünftel Menschen finden das falsch, nicht nur Fußballer Kimmich, und eine Mehrheit von ihnen will sich auch in Zukunft nicht impfen lassen. Die Folgen bekommen wir alle gerade zu spüren: Die Coronazahlen steigen - wie erwartet - und die Betten in den Krankenhäusern füllen sich - überwiegend - mit ungeimpften Menschen. Den Sachstand für ganz Deutschland lesen Sie in dieser Zusammenfassung. Und wie sieht’s in Ostfriesland aus? Entspannt, noch, hat Martin Alberts erfahren. Nur wenige Covid-Patienten liegen hier in den Krankenhäusern. Aber: Die Inzidenzen steigen auch hier, die Kliniken bereiten sich auf die kommende vierte Welle vor.

Am höchsten ist die Inzidenz derzeit mit über 80 im Landkreis Leer, allein gestern wurden dort 53 Neuinfektionen festgestellt - nachdem es erst am Mittwoch einen Ausbruch in einem Altenheim gegeben hatte.

Die Tatsache, dass geimpfte Menschen, wie etwa jene in dem Leeraner Altenheim, im Regelfall leichte Krankheitsverläufe haben oder symptomfrei bleiben, erfreut nun auch die Gastronomen in der Region. Denn das Feiern wollen sich die Menschen nicht mehr vermiesen lassen. Die Buchungslage für Weihnachtsfeiern ist in vielen Gaststätten wieder so, als hätte es keine Pandemie gegeben, hat Gabriele Boschbach herausgefunden. „Die Menschen wollen einfach endlich wieder feiern. Sie suchen die Gemeinschaft“, ist sich Erich Wagner, der Chef des ostfriesischen Hotel- und Gaststättenverbandes, sicher.

Seit Jahren treibt die Kommunalpolitiker in Ostfriesland die Sorge um, dass die gesundheitliche Versorgung schlechter werden könne - wie in anderen ländlichen Regionen auch. Rund 11.000 unbesetzte Hausarztstellen soll es im Jahr 2035 in Deutschland geben. Im Jahr 2035, sagt eine Studie der Robert-Bosch-Stiftung. Was tun? Regionale Versorgungszentren sollen die Lücke schließen, in drei Modellversuchen in Niedersachsen wird dieses Konzept derzeit getestet. Andreas Ellinger hat die Thematik aufgearbeitet - gewohnt gründlich.

Ein Thema, das die Menschen in Ostfriesland noch mehr nervt, als das Thema Ärzte ist die Preisentwicklung bei den Immobilien. Allmählich, so scheint es, können sich die Einheimischen kein Eigenheim mehr leisten. Die Folge: Immer mehr Immobilien gehen in das Eigentum finanzkräftiger Zuwanderer aus zum Beispiel Nordrhein-Westfalen über. Das wirkt wiederum preistreibend, aber nicht nur das: Die Dörfer verändern sich. „Das Miteinander funktioniere nicht mehr wie bisher“, sagt Burhafes Ortsvorsteher Holger Kirchhoff, der grundsätzlich der Meinung ist: „Eigentlich sind neu Zugezogene eine große Bereicherung für den Ort.“ Imke Oltmanns hat recherchiert.

Heute ist Freitag, und ich will sie nicht ins Wochenende entlassen, ohne eine schöne, eine anrührende Geschichte. Es ist die Geschichte von Herta Everwien aus Emden. Die 60-jährige ehemalige Gewerkschaftsfunktionärin setzt all ihre Kraft ein, um sich einen Traum zu erfüllen: Ein Waisenhaus in Cape Coast in Ghana, drei Autostunden von der Hauptstadt Accra entfernt. Wie weit das Projekt bereits ist und welche prominenten Unterstützer die engagierte Frau hat, darüber berichtet Mona Hanssen.

Was heute wichtig wird:

  • Früher war Tatjana Schütte Mitarbeiterin im Kindergarten Midlum. Jetzt wagt sie den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnet eine Großtagespflege als Ergänzung zum Betreuungsangebot in Jemgum. Tatjana Gettkowski berichtet.
  • Das ehemalige Hotel Preyt an der Bundesstraße in Holtland kennen viele – zumindest vom Vorbeifahren. Jetzt ist das Gebäude verkauft. Was die neuen Eigentümer damit vorhaben, haben sie Christine Schneider-Berents erzählt.
  • Aurichs Bürgermeister Horst Feddermann (parteilos) hat angeregt, Ausschüsse zusammenzulegen. Was bezweckt er damit? Wie reagiert die Politik darauf? Gabriele Boschbach fragte nach.
  • An der Bundesstraße 436 kurz vor Bagband sind Fangnetze an der Neubautrasse der Stromtrasse nach Conneforde errichtet worden. Grund genug für Ole Cordsen, nachzufragen, wie der Stand der Dinge ist.
  • An diesem Freitag erscheint die letzte Sprachnachricht von Frank Baumann, dem scheidenden Bürgermeister der Gemeinde Krummhörn. Claus Hock gibt einen Rückblick auf die Sprachnachrichten.

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