Cuxhaven/Langen (dpa)
Corona-Impfung als Todesursache bei Zwölfjährigem?
Zwei Tage nach seiner Zweitimpfung ist in Cuxhaven ein 12-Jähriger gestorben. Das Kind hatte schwere Vorerkrankungen. Könnte die Corona-Impfung tatsächlich zum Tod geführt haben?
Ein zwölf Jahre alter Junge ist möglicherweise an den Folgen einer Corona-Impfung im Landkreis Cuxhaven gestorben.
Ein endgültiger Obduktionsbericht lag am Donnerstagabend noch nicht vor. „Der bisherige Stand der Obduktion legt einen Zusammenhang nahe“, sagte Kirsten von der Lieth, Pressesprecherin des Kreises.
Die Obduktion am Rechtsmedizinischen Institut des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sei abgeschlossen, die Proben würden jedoch noch untersucht. „Wir gehen davon aus, dass das Abstimmungsbedürfnis wegen der Brisanz größer ist als normal“, ergänzte sie. Das Kind, bei dem Vorerkrankungen vorlagen, war zwei Tage nach der Zweitimpfung mit dem Impfstoff Biontech gestorben.
Nach einer Mitteilung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) in Langen (Hessen) wies das Kind schwere Vorerkrankungen auf, inklusive einer kardio-vaskulären, also Herz und Gefäße betreffenden Vorerkrankung.
Gemeldete Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona- Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind extrem selten. Das PEI führt bis 30. September fünf solche Verdachtsfälle bei Menschen zwischen 12 und 17 Jahren auf, die sich auf einen tödlichen Ausgang im Abstand von 2 bis 24 Tagen nach Impfung mit dem Produkt von Biontech beziehen. Bei mindestens drei der Jugendlichen bestanden laut PEI schwere Vorerkrankungen.
Bisher hat das PEI aber nach eigenen Angaben von diesem Donnerstag keinen der Todesfälle nach Covid-19-Impfung von 12- bis 17-Jährigen, die aus Deutschland gemeldet wurden, als wahrscheinlich oder möglicherweise im ursächlichen Zusammenhang mit der Covid-Impfung stehend bewertet.
Zum Vergleich: Laut Wochenbericht des Robert Koch-Institut (RKI) vom 28. Oktober sind bislang 29 validierte Todesfälle in Zusammenhang mit Corona bei unter 20-Jährigen übermittelt worden. Bei 19 Fällen lagen demnach Angaben zu bekannten Vorerkrankungen vor.
„Wir sehen uns hier mit einem besonders tragischen Fall konfrontiert“, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes Kai Dehne. „Rein statistisch treten gravierende Impfnebenwirkungen mit Todesfolge extrem selten auf, aber die betroffene Familie trifft das mit aller Unbarmherzigkeit zu einhundert Prozent. Den Angehörigen gehört mein tiefes Mitgefühl.“
Unter #EsKoennteDeinKindSein tobte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter am Donnerstag ein Streit zwischen Gegnern und Befürwortern einer Impfung für Kinder. Während die eine Seite mit Blick auf die Impfung von medizinischen Experimenten an Kindern sprach, kritisierten andere, dass der Tod des Kindes für eigene Zwecke missbraucht werde und die Folgen einer Corona-Erkrankung verharmlost würden.
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