Bremen (dpa)

Top-Duell im Unterhaus: Anfang und Grammozis unter Druck

Lars Reinefeld, dpa
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Von Lars Reinefeld, dpa
| 19.11.2021 11:09 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Gefälschter Impfnachweis? - Werder-Coach Markus Anfang hat ein Ermittlungsverfahren am Hals. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Gefälschter Impfnachweis? - Werder-Coach Markus Anfang hat ein Ermittlungsverfahren am Hals. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
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Für Werder und Schalke geht es am Samstag um viel. Beide Clubs hinken den Erwartungen noch hinterher. Doch vor allem Bremens Trainer steht vor dem Duell der Traditionsclubs im Fokus.

Samstagabend, Flutlicht, ausverkauftes Weserstadion: Auch wenn das Duell der Traditionsclubs Werder Bremen gegen FC Schalke 04 erstmals nur in der Zweitklassigkeit stattfindet, bietet es doch alles, was das Fußballherz begehrt.

Doch im Vorfeld des Vergleichs der beiden Erstliga-Absteiger ging es weniger um Fußball, sondern vor allem um ein vermeintlich gefälschtes Impfzertifikat von Bremens Trainer Markus Anfang.

Die Staatsanwaltschaft Bremen bestätigte, dass sie ein Ermittlungsverfahren gegen Anfang eingeleitet hat. Hintergrund ist eine Strafanzeige des Gesundheitsamts Bremen gegen Anfang. Der 47-Jährige steht im Verdacht, ein gefälschtes Impfzertifikat benutzt zu haben.

Ermittlungsverfahren gegen Anfang

„Es gab wegen des positiven Corona-Falls bei Marco Friedl bei uns den Austausch mit dem Gesundheitsamt, und da haben wir die Impfnachweise von uns hinterlegt. Beim Impfausweise von Markus hat angeblich irgendetwas nicht gepasst, und das wird nun geklärt“, sagte Bremens Sport-Geschäftsführer Frank Baumann nach dem Training der Grün-Weißen. Friedl war in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich aktuell in seiner österreichischen Heimat in häuslicher Quarantäne.

Anfang hatte die Vorwürfe in einer Club-Mitteilung bereits am Vortag zurückgewiesen. „Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen“, hatte Anfang erklärt. „Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat. Ich hoffe sehr, dass sich das Thema schnell aufklärt.“

Baumann: „Sachverhalt schnell aufklären“

Der Coach selbst sei bislang von den Behörden nicht kontaktiert worden, erklärte Baumann verwundert und stärkte Anfang erst einmal den Rücken. „Markus hat uns versichert, dass alles korrekt gelaufen ist und dass er auch geimpft ist“, sagte Baumann. „Und von daher gibt es aus unserer Sicht auch keinen Grund, daran zu zweifeln.“

Nach Informationen des Multimedia-Portals „Deichstube“ sollen im Impfnachweis des Trainers die Chargennummer des Impfstoffs und ein Impfdatum unstimmig gewesen sein. So soll sich ein Impftermin in Anfangs Nachweis angeblich mit einem Einsatz als Werder-Trainer überschneiden.

Von Vereinsseite gab es dazu keine weiteren Informationen. Verein und Trainer würden „natürlich mit den Behörden kooperieren“, sagte Baumann. Da Anfang bislang aber noch nicht persönlich kontaktiert worden sei, könne man zu den genauen Vorwürfen nichts sagen. „Unser Interesse und auch das von Markus ist natürlich, dass wir den Sachverhalt jetzt schnell auch aufklären“, sagte Baumann.

Auch Schalke-Coach Grammozis unter Druck

Zunächst steht schon am Samstag (20.30 Uhr/Sport1 und Sky) aber das richtungsweisende Duell mit Schalke auf dem Programm, bei dem Anfang auf der Bremer Bank sitzen soll. Die Diskussionen um S04-Coach Dimitrios Grammozis rückten angesichts der Debatte um Anfang in den Hintergrund. Nach drei Pflichtspiel-Pleiten in Serie steht aber auch Grammozis unter Druck.

Der Ex-Profi gibt sich nach außen hin aber gelassen. „Ich habe schon viel gehört über meine Person. Ich merke, dass die Kritik nicht kleiner wird, wenn man verliert“, sagte er vor der Reise an die Weser: „Aber ich kann mich nur wiederholen: Mir macht die Arbeit total Spaß. Ich fokussiere mich auf die Arbeit mit den Spielern. Und wir haben intern alles besprochen.“

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