Berlin (dpa)
Bundesliga: Das war der Samstag, das kommt am Sonntag
An einem unterhaltsamen Bundesliga-Samstag macht Erling Haaland (mal wieder) den Unterschied. Die Bayern tun sich gegen Bielefeld lange schwer, verteidigen dann aber doch die Tabellenspitze.
Eine Woche vor dem Gipfeltreffen in Dortmund hat der FC Bayern München die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt. Mit einem Punkt Vorsprung geht der deutsche Rekordmeister in das Duell am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky).
Am anderen Ende des Klassements erleben die Fürther wieder viel Frust. Gleich zwei Teams haben heute die Chance, auf einen Champions-League-Platz zu springen.
Das war der Samstag, das kommt am Sonntag:
Unterschiedsspieler: Was für ein Comeback! Seit dem 19. Oktober hatte Erling Haaland dem BVB wegen einer Verletzung am Hüftbeuger gefehlt. Am Samstag in Wolfsburg wurde der 21 Jahre alte Norweger in der 72. Minute eingewechselt. Nur neun Minuten später schoss er den dritten Dortmunder Treffer (81.) zum 3:1-Endstand. „Erling ist natürlich ein Unterschiedsspieler. Und wenn man als Mannschaft lange auf einen Unterschiedsspieler verzichten muss, dann macht das etwas mit dir“, sagte Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose. „Erling gibt dir Energie. Erling wollte sogar noch länger spielen. Dann kommt er rein und schießt sofort ein Tor. Das ist der Unterschied, den er macht.“
Tabellenspitze: Der Druck lag also bei den Bayern vor dem Abendspiel gegen Arminia Bielefeld - und die Münchner hielten diesem stand, konterten mit einem 1:0-Arbeitssieg und reisen nun als Tabellenführer zum Spitzenspiel am kommenden Samstag. „Es war ein Geduldsspiel, dann bist du auch ein bisschen unter Druck, weil Dortmund gewonnen hat und du dann unbedingt wieder Tabellenführer sein willst und als Tabellenführer nach Dortmund fahren willst“, sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Mit dem Treffer durch Leroy Sané (71. Minute) sei aber dann „der Knoten geplatzt“, lobte er die Moral seiner Bayern.
Tabellenkeller: „Ich bin schon sehr angefressen“, sagte Stefan Leitl nach seinem missratenen 100. Pflichtspiel als Coach der SpVgg Greuther Fürth. Mit dem 3:6 gegen die TSG 1899 Hoffenheim kassierte der fränkische Aufsteiger seine elfte Niederlage in der Bundesliga nacheinander - so erfolglos war noch kein anderer Verein zuvor gewesen. Vor allem die Abwehrleistung sorgte bei Leitl für Frust. „Wenn du dich gerade in der Abwehrkette so präsentierst, reicht es einfach nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht bundesligatauglich, wenn du so viele Gegentore kassierst“, sagte er.
Derbysieg: Das 4:1 des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach war nicht nur wegen des höchsten Derby-Erfolgs seit 25 Jahren ein besonderer Moment für den FC. Bei vielen im Kölner Stadion schwang auch ein wenig Wehmut mit - denn es dürfte angesichts der jüngsten Zahlen in der Corona-Pandemie für Monate wohl das letzte Spiel vor 50.000 Fans gewesen sein. An diesem Spieltag war das Stadion in Köln das einzige, das voll ausgelastet werden durfte. Die Zuschauer mussten aber nach einer kurzfristigen Anordnung des Gesundheitsamtes Masken auch am Platz tragen. „Es ist schön, diese Emotionen erleben zu können“, sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart: „Ich durfte es hier ja noch nie erleben. Und auch in der Größe habe ich noch kein Derby erleben dürfen.“ Und dann sagte auch er mit Blick auf drohende Geisterspiele oder zumindest einen Teilausschluss der Fans: „Ich hoffe, dass uns dieses Gefühl noch lange erhalten bleibt.“
Chancen: Mit den Partien Eintracht Frankfurt gegen Union Berlin und RB Leipzig gegen Bayer Leverkusen wird am Sonntag der 13. Spieltag abgeschlossen. Union reist als Tabellen-Sechster mit dem Selbstvertrauen aus dem Derby-Sieg gegen Hertha BSC und dem Erfolg bei Maccabi Haifa in der Conference League nach Frankfurt. Nach der Niederlage des SC Freiburg (22 Punkte) am Samstag in Bochum könnten die Berliner (20) und auch die Leverkusener (21) mit einem Erfolg in Leipzig (18 Punkte) die Breisgauer vom dritten Platz verdrängen.
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