Was Sie heute wissen müssen
Windkraft-Bilanz | Halbtotes Freibad | Handy-Nacken
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Windkraft spielt beim Gelingen der Energiewende eine entscheidende Rolle. Ostfriesland ist ideal für Mühlen, das wussten schon unsere Vorfahren, die damit fleißig Korn mahlen, Wasser schöpften oder Sägewerke antrieben. Das lohnt sich heute nicht mehr. Längst ist es viel billiger, das per Motor zu erledigen – aber der braucht Strom. Die modernen Mühlen können den liefern. Gerade an der Küste, wo der Wind beständiger weht als im Hinterland. Wer durch den nördlichen Teil Ostfrieslands fährt, wird kaum Orte finden, von denen aus man keinen drehenden Rotor sehen kann. Das sorgt zunehmend für Diskussionen. Der weitere Ausbau wird von vielen Menschen in Ostfriesland kritisch beäugt.
Aber wie viele Windenergieanlagen stehen eigentlich zwischen Emden und Harlesiel, zwischen Borkum und Idafehn? Wie hoch sind sie, wie viel Energie liefern sie und wie hat sich die Zahl der Anlagen in den vergangenen Jahren entwickelt? Meine Kollegin Stephanie Fäustel hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sie hat Tabellen gewälzt, PDFs durchpflügt und herausgekommen ist ein Video mit einer detaillierten Bestandsaufnahme zum Thema Windkraft, wie ich sie für Ostfriesland noch nicht gesehen habe. Visualisiert wurde der Beitrag von unserem Grafiker Jan Fischer. Gucken Sie sich das Video an, es lohnt sich.
Unser Stromverbrauch wird in den kommenden Jahren steigen. Allein die zunehmende Zahl von Elektroautos wird dafür sorgen. Der Strom dafür muss aus Sonne, Wind oder Wasserkraft kommen, sonst hilft der Wechsel zu E-Mobilität in Sachen Klimaschutz wenig. Wer ein Elektroauto fährt, merkt, es ist einiges anders – nicht nur beim Fahren, sondern auch in Sachen Werkstatt. Der Wagen muss sehr selten in die Inspektion. Ölwechsel, Zündkerzen-Tausch, Zahnriemen-Wechsel, das alles kann man sich beim E-Auto sparen. Was den Autobesitzer freut, ist für Werkstätten ein Problem. Nicht nur, dass weniger Inspektionen anfallen. Damit die Autos, deren Akkus potenziell lebensgefährliche 400 Volt liefern, sicher gewartet und repariert werden können, müssen Werkstätten kräftig was tun. Wie das geht und warum es dafür vor allem Platz braucht, berichtet Karin Lüppen.
Das Borssumer Freibad in Emden war eigentlich schon tot. Ein Sanierungsfall, unrettbar, so schien es, als im Frühjahr 2017 offenbar wurde, wie marode die Anlage ist. Aber das Bad liegt vielen Emdern am Herzen. Die Stadt wollte investieren, der Bund kündigte Zuschüsse an und ein Förderverein wurde gegründet. Aber: Heute, fast fünf Jahre später, hat das Bad noch immer keine neuen Gäste gesehen. Auf hoffnungsvolle Nachrichten folgten Rückschläge, es war ein ständiges Hin und Her. 3,3 Millionen Euro, so war die letzte Summe, die für die Sanierung des Bades aufgerufen wurde. Eine Menge Geld. Wie mein Kollege Gordon Päschel erfuhr, wird auch das nicht reichen. Es braucht mindestens 300.000 Euro mehr. Das könnte für das Bad der endgültige Stoß über die Klippe sein.
Aktuell ist das Problem wenig akut (der Winter hat halt doch seine Vorzüge): Biotonnen stinken deutlich weniger, wenn die Temperaturen einstellig werden. Im Sommer kann es aber ein echtes Problem sein, wenn es aus den grünen Tonnen müffelt und klebrige Reste des Bioabfalls sich auch beim Leeren so gar nicht von den Innenwänden der Tonnen trennen wollen. Man kann sie (und damit das Problem) mit einem Gartenschlauch lösen. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen: Vergnügungssteuerpflichtig ist das nicht. Im Kreis Aurich beschäftigt sich der Landkreis mit dem Thema Biotonnenreinigung. Im ländlichen Raum sei das aber schwierig. Wenige Tonnen auf viel Fläche. Kann sich das lohnen? Marion Luppen hat sich dem Thema gewidmet und mit einem Unternehmer aus dem Emsland gesprochen, der mit seiner mobilen Tonnen-Waschanlage auch auf dem Land unterwegs ist.
Diesen Newsletter habe ich natürlich an einem Computer geschrieben. In meinem Fall war es ein Notebook. Sie lesen die Mail vermutlich auf Ihrem Handy, vielleicht auch auf einem Tablet oder am Rechner. All diese Geräte vereint: Sie haben einen Bildschirm. Und: Wir nutzen sie täglich mehr und mehr. Eine Studie der Universität Mainz in Zusammenarbeit mit weiteren Hochschulen hat ergeben, dass Jugendliche und Heranwachsende wochentags täglich zehn Stunden vor dem Handy verbringen. Am Wochenende zwölf. Da geht die Reise hin. Das hat körperliche Auswirkungen. Denn der Mensch ist nicht auf die Welt gekommen, um den halben Tag ein Smartphone in der Hand zu halten und drauf zu starren. „Handy-Nacken“ heißt das Phänomen unter Physiotherapeuten. Was es genau damit auf sich hat, erklärt Stephanie Tomé. Um Ihren Nacken zu schonen, ist dieser Newsletter damit auch fast zu Ende.
Was heute wichtig wird
- Die neuen Corona-Beschränkungen sorgen für Ängste auf den Inseln und an der Küste. Bleiben die Gäste wieder weg? Imke Oltmanns hat nachgefragt.
- Schockanrufe, Werbung, falsche Gewinnspiele am Telefon – trotz aller Warnungen von Medien und Polizei gehen immer wieder vor allem ältere Menschen Betrügern auf den Leim. Eine Leserin meldete sich und hat einen Tipp, wie man die fiesen Maschen abblocken kann. Vera Vogt hat sich das erklären lassen und fragt nach, was man noch so machen kann.
- In Leer gibt es eine Haushaltssicherungskommission, die den Haushalt vorberät und zwar nicht öffentlich. Katja Mielcarek erklärt, warum das eine undemokratische Frechheit ist.
- Ende dieses Jahres sollte die Vermarktung des Emder Baugebiets Conrebbersweg-West beginnen. Wie ist der Stand? Ab wann können Grundstücke gekauft werden und wer bekommt jetzt tatsächlich Vorrang? Gordon Päschel berichtet.
- Im Sommer wurden erstmals viele weitere öffentliche Toiletten in der Krummhörn geschaffen. Das Experiment ist nun beendet – und die Gemeinde wertet es als „überragenden Erfolg“. Claus Hock berichtet.
- Die neue Auricher Stadtjuristin hatte im September im letzten Moment vor der Auftragsvergabe festgestellt, dass der neue Begräbniswald in Aurich-Popens öffentlich ausgeschrieben werden muss. Marion Luppen fragt nach, wie der Stand der Dinge inzwischen ist.
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