Was Sie heute wissen müssen

Masken-Panne | Kein Impfstoff | Geschenktipp

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 30.11.2021 06:26 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ein kleiner Fehler des Landes Niedersachsen hat gestern für Verwirrung gesorgt: Aus Hannover gab es in Pressemitteilungen und auf Internetseiten die Ansage, im Einzelhandel müssten Kunden ab morgen FFP-2-Masken tragen. Für viele Bereiche stimmt das, aber ausgerechnet nicht für den Einzelhandel. Auch OP-Masken sind dort in Ordnung. Mein Kollege Daniel Noglik konfrontierte das Land mit dem Fehler. Dort wurde er eingeräumt. Aber der Schaden war schon da. So hatte zum Beispiel der Landkreis Leer auf seiner Facebook-Seite zahlreiche Anfragen dazu mit Verweis auf die Informationen vom Land (falsch) beantwortet und musste zurückrudern (die ganze Geschichte gibt es hier). Anderen Behörden ging es ähnlich.

Fehler passieren, aber in einer Pandemie, in dem jedes unglückliche Wort, jede merkwürdige Betonung in der politischen Kommunikation mittelschwere Explosionen verursachen kann, befördert so ein Bock die in Sachen Pandemie inzwischen leider weit verbreitete Haltung „die da oben können es nicht“.

Und das können wir nicht gebrauchen. Denn es bedarf ja gar keiner Kommunikationspannen, um an den bundesdeutschen Fähigkeiten bei der Corona-Bekämpfung zu zweifeln. Das schaffen auch die reinen Fakten. Impfen auf Teufel komm raus lautet das Credo aller Verantwortlichen in Berlin. Und dann kommt eine solche Meldung: Der Landkreis Leer sagt einen für Freitag geplanten Impftermin in der Samtgemeinde Jümme ab: Es fehlt an Impfstoff. Man möchte es nicht glauben. Dabei wäre jede Menge Bedarf, die vierte Welle rollt auch in Ostfriesland immer heftiger. Fast 300 Neuinfektionen meldeten die Kommunen gestern. Da stecken auch Fälle aus dem Wochenende mit drin, dennoch eine erschreckende Zahl. In Emden gab es einen weiteren Corona-Toten.

Ab morgen gilt in Niedersachsen fast überall 2Gplus. Also geimpft oder genesen UND getestet. Anders als in anderen Bundesländern bleiben die Weihnachtsmärkte geöffnet – mit 2Gplus. Ich kann nachvollziehen, dass viele Menschen sich den Besuch der Märkte nicht nehmen lassen wollen und auch für die Schausteller wäre eine Schließung eine Katastrophe. Ich könnte aber bei den aktuellen Inzidenzen nicht entspannt über den Markt bummeln und einen Glühwein schlürfen.

Der Amateursport wird auch von der vierten Welle mitgerissen. In den Hallensportarten wird die Saison unterbrochen, im Fußball sind einige Klassen schon in der Winterpause. Die höheren Ligen versuchen, sich irgendwie hineinzuretten. Meine Kollegen Maren Stritzke und Georg Lilienthal mit einem Überblick.

Nach so viel Corona muss noch Platz sein für zwei andere Geschichten (mehr nicht, nicht dass Sie den gestern beschriebenen „Handy-Nacken“ bekommen). Politische Gremien tagen öffentlich. Das gehört in Demokratien dazu, es schafft Transparenz und gibt jedem Bürger wenigstens die Chance, sich zu informieren. Interessant ist das natürlich immer dann, wenn es ums Geld geht. Die Haushalte werden in den Finanzausschüssen der Kommunen beraten. In Leer ist das besonders spannend. Die Stadt ist notorisch pleite und da will man wissen, wie sich die Dinge entwickeln – so ohne Geld. Aber ausgerechnet in Leer geht das nicht. Bevor der Haushalt im Ausschuss landet, wird er in der Haushaltssicherungskommission „vorberaten“. Und zwar hinter verschlossenen Türen. Katja Mielcarek erklärt, warum das rechtlich mindestens grenzwertig ist, und sie hat auch eine Meinung zur Sache.

Der erste Advent liegt schon hinter uns. Morgen geht auch das erste Türchen im Kalender auf. So langsam könnte man sich also mal um die Weihnachtsgeschenke kümmern, oder? Wenn unter denen, die Sie beschenken möchten (oder müssen), Gartenfreunde sind, dann sollten Sie gleich mal klicken. Karin Lüppen widmet sich im jüngsten Teil unserer Gartenserie der Frage, was man für den Garten unter den Weihnachtsbaum legen kann. Vielleicht ist was für Sie dabei.

Was heute wichtig wird

  • Die Diskussion nimmt weiter an Fahrt auf: Die Polizeigewerkschaft fordert erneut nachdrücklich ein Böllerverbot, Vera Vogt hat unter anderem bei der Kassenärztlichen Vereinigung nachgefragt, was deren Vertreter dazu meinen.
  • In Zeiten der niedrigen Zinsen investieren Menschen in andere Dinge: Rolex-Uhren sind heiß begehrt. Nikola Nording fragt nach, ob auch Ostfriesen in Luxusuhren investieren und wie nachhaltig das ist.
  • Weltweit gibt es Probleme bei der Ernte unter anderem von Weizen. Das sorgt für steigende Preise. Können ostfriesische Landwirte davon profitieren? Claus Arne Hock fragt nach.
  • In vielen deutschen Städten wird gerade mit der Rolle von Autos in den Zentren experimentiert – auch in Emden. Dabei muss man gar nicht weit gucken, um zu sehen, wie es gehen kann: In den Niederlanden wurde die Verkehrswende in Groningen bereits vor Jahrzehnten eingeläutet. Gordon Päschel spricht mit Holländern über deren Erfahrungen.
  • In Simonswolde hat im Sommer 1978 ein junger Mann eine 81-Jährige getötet. Sie hatte ihn beim Klauen erwischt. Für die OZ-Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ blickt Gabriele Boschbach noch einmal auf den Fall und die polizeilichen Ermittlungen.
  • Der Finanzausschuss des Landkreises Aurich berät heute über die Investitionen im kommenden Jahr. Wofür muss und will er Geld ausgeben? Marion Luppen berichtet.

Bleiben die Gäste wieder weg? Die neuen Corona-Beschränkungen sorgen für Ängste auf den Inseln und an der Küste. Imke Oltmanns hörte sich um.

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