Brasília (dpa)
Ermittlungen gegen Bolsonaro wegen Corona-Falschaussagen
Mehr als 615.000 Menschen sind in Brasilien bereits im Zusammenhang mit Corona gestorben - und trotzdem verharmlost der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro das Virus. Jetzt ermittelt die Justiz.
Wegen falscher Aussagen zur Corona-Pandemie soll die Justiz gegen den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ermitteln. Das ordnete ein Richter am Obersten Gericht des Landes an, wie es in einer Mitteilung hieß.
Bolsonaro habe Fake News in sozialen Netzwerken massenhaft weiterverbreitet. In einer Live-Übertragung in sozialen Medien im Oktober habe Bolsonaro einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Aids hergestellt. Welche Folgen die Entscheidung des Richters haben wird, war zunächst unklar.
Bolsonaro verharmlost das Coronavirus seit Beginn der Pandemie und lehnt Schutzmaßnahmen sowie Einschränkungen ab. Auch den Sinn von Impfungen zieht er in Zweifel. Ihm wird vorgeworfen, den Erwerb von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben.
In Brasilien haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 615.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA. In Brasilien leben 210 Millionen Menschen; das Land ist 24 mal so groß wie Deutschland.
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