Islamabad (dpa)
Mindestens zehn Tote bei Explosion in Karachi
In der pakistanischen Hafenstadt Karachi kommt es zu einer heftigen Detonation. Mehrere Menschen kommen zu Tode. Es gibt viele Verletzte. Erste Ermittlungen deuten auf ein Leck in der Gasleitung hin.
Bei einer Explosion in der pakistanischen Hafenstadt Karachi sind einem Polizeisprecher zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden.
Mindestens 13 weitere erlitten demnach Verletzungen. Die Art der Explosion im Stadtteil Sher Shah war zunächst unklar, erste Ermittlungen deuteten auf ein Leck in der Gasleitung nahe einem Bankgebäude hin. Ein Terroranschlag wurde aber ebenfalls nicht ausgeschlossen. Die Zahl der Toten könne noch steigen, weil sich mindestens sechs Verletzte im kritischen Zustand befänden, sagte einer der behandelnden Ärzte.
Die Wucht der Explosion ließ das Gebäude einer Geschäftsbank einstürzen. Die Gasleitung befand sich ersten Erkenntnissen zufolge in einem Graben neben dem Gebäude, wie Waqas Ahmad, ein Sprecher der Stadtpolizei, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das Bombenentschärfungskommando der Polizei war vor Ort, um die Ursache zu ermitteln.
Der Vorfall hatte in der Hauptstadt Islamabad die Alarmglocken läuten lassen: Er ereignete sich nur wenige Stunden vor Beginn der 17. außerordentlichen Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Islamabad. Bei der Sitzung sollte es um die Verschärfung der humanitären Lage in Afghanistan gehen.
Die Stadtverwaltung von Islamabad hatte als Sicherheitsmaßnahme bereits zuvor eine dreitägige Feiertagsruhe angekündigt, den Mobilfunkverkehr eingestellt und eine große Zahl von Sicherheitskräften eingesetzt, um der Bedrohung durch die pakistanischen Taliban oder Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zu begegnen.
Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hatte die TTP ihre Angriffe - offenbar beflügelt durch den Erfolg der Islamisten im Nachbarland - intensiviert, bis man sich Anfang November auf die temporäre Waffenruhe geeinigt hatte. Im Dezember kündigte die TTP diese Waffenruhe aber auf. Seitdem gab er erneut Anschläge.
© dpa-infocom, dpa:211218-99-431970/2