Was Sie heute wissen müssen

Spaziergang gestoppt | Geheimnisvolles Steinhaus | Romantischer Ostfriese

Joachim Braun
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Eine Kolumne von Joachim Braun
| 21.12.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Wer die Berichterstattung der letzten Wochen verfolgt hat, konnte den Eindruck gewinnen, dass in Ostfriesland die Impfverweigerer und Querdenker eine Mehrheit hätten. Regelmäßig demonstrierten über 300 Menschen in Emden, vergangenen Samstag waren es sogar 450. Und auch in Leer, wo die Demonstrationen als „Spaziergänge“ etikettiert und nicht angemeldet waren, brachten die Regierungskritiker viel Masse auf die Straße. Gestern Abend nicht. Das Bündnis „Leer zeigt Haltung“, dazu SPD, CDU, Grüne, FDP und Linke brachten 300 Menschen zusammen, die gegen die Impfgegner demonstrierten. Die wiederum, etwa 70 waren es, wurden von der Polizei an der ungenehmigten Demo, pardon am Spaziergang, gehindert. Gut so, denn die Regeln des Demonstrationsrechts gelten für alle gleichermaßen. Katja Mielcarek war vor Ort.

Derweil entspannt sich die Coronalage in ganz Ostfriesland leicht. Die vierte Welle scheint gebrochen. Allerdings starb im Landkreis Leer ein erst 61-jähriger Mann an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Die Inzidenzen sind im Kreis Wittmund und in der Stadt Emden inzwischen unter die 100er-Marke gesunken. Den höchsten Sieben-Tage-Wert hat der Landkreis Leer mit 158.

Auch für sie war Corona schicksalshaft: Ein Paar kündigt die Wohnung, hängt den Job an den Nagel und startet in Emden zur Weltreise im Katamaran. Die erste Etappe des jahrelangen Törns wurde geschafft, aber dann ... Diese Weihnachten sollten in der Karibik gefeiert werden, unter Palmen. Daraus wurde nichts. Der Katamaran liegt nun gut vertäut in einem Hafen im Süden Portugals. Erst im Januar soll die Weltreise fortgesetzt werden, mit neuen Plänen und neuen Zielen. Welche das sind, darüber hat sich Gordon Päschel mit Anne und Philipp Becker unterhalten.

Heimatgeschichte ist extrem spannend, zumal dann, wenn es Geheimnisse gibt, die aufgelöst werden sollen. So wie beim etwa 800 Jahre alten Steinhaus in Engerhafe. Das soll nun aufwändig saniert werden. Im hinteren Kellerraum zum Beispiel wurde schon eine alte Tür freigelegt. Dahinter verbergen sich, so sagt es eine alte Legende, uralte Geheimgänge. Oder auch die Entstehungsgeschichte. Grabungstechniker Axel Prussat von der Ostfriesischen Landschaft hat dazu eine Theorie: „Wahrscheinlich war dieses alte Steinhaus zunächst ein reiner Verteidigungsbau. Ohne Kamin. Zu feucht und kalt zum Wohnen“, sagt er: „Dazu gemacht, die Waren und Tiere zu schützen.“ Nicole Böning hat sich von ihm erzählen lassen, was bis jetzt bekannt ist.

Bisher ist die Ems-Achse bekannt als erfolgreiches Bündnis zur Stärkung der Wirtschaft im Emsland und in Ostfriesland. Nun soll ein weiterer Arbeitsbereich dazukommen: der Klimaschutz. Ziel der dafür zu gründenden GmbH soll sein, Unternehmen und weiteren Interessierten die Möglichkeit zu geben, ihre Kundinnen und Kunden oder touristische Gäste in die Finanzierung von Maßnahmen zum Klimaschutz einzubinden. „Aus vielen kleinen Beiträgen sollen Summen entstehen, mit denen spürbare Maßnahmen in der Region umgesetzt werden können“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Leeraner Kreistag. Karin Lüppen hat das Papier für uns ausgewertet.

Wer hätte das gedacht? Die oftmals als stur, schweigsam und bodenständig verkannten Ostfriesen können auch ganz anders: nämlich romantisch. Marco Dierich aus Hesel ist der Held in dieser Geschichte. Er machte seiner Freundin Ina Janssen am Sonntag bei einem Volkslauf in Hamburg mitten auf der Köhlbrandbrücke einen Heiratsantrag. 1700 Mitläufer waren begeistert, die Organisatoren des Laufes auch, die zur Zielankunft eine Stunde später Hochzeitsmusik spielten und selbstverständlich auch die Braut: „Die Überraschung ist ihm gelungen. Ich war richtig baff und total glücklich. Natürlich habe ich Ja gesagt.“ Sören Siemens erzählte diese schöne Geschichte.

Was heute wichtig wird:

  • Nach der Berichterstattung dieser Zeitung über den Hilferuf von Pflegeheimen im Kreis Leer, zu dem es von amtlicher Seite Absagen gab, meldeten sich aber auch Freiwillige, die helfen wollten. Vera Vogt berichtet.
  • Es ist das zweite Weihnachtsfest während der Corona-Pandemie. Wie haben sich die Kirchen im Landkreis Leer darauf vorbereitet und wie werden die Gottesdienste gefeiert? Nikola Nording hat nachgefragt.
  • Häusliche Gewalt in Moordorf: Ein 53-Jähriger soll im Juni seine Lebensgefährtin vor den Augen eines Kindes misshandelt haben. Jetzt steht der Mann vor Gericht. Bettina Keller verfolgt die Verhandlung.
  • Für die Serie „Aktenzeichen Ostfriesland“ hat sich Gabriele Boschbach mit einem Fall aus dem Jahr 1995 befasst. Damals wurde ein vietnamesisches Ehepaar in seiner Wohnung in Norden getötet. Fünf Tage später gab es eine Verhaftung.
  • Jugendliche ohne faire Chancen, die aber den Weg in einen selbstständigen Alltag finden möchten, finden Unterstützung im Leinerstift. Nicole Böning traf die beiden Mädchen Lena und Miriam.
  • Die neue RKSH-Rettungswache lässt in Emden seit Jahren auf sich warten. Jetzt hat Geschäftsführer Holger Rodiek mit einem letzten Gespräch mit den Krankenkassen eine Entscheidung forciert. Gordon Päschel spricht mit ihm über das Ergebnis.
  • Im Dezember 1952 ging der in Emden erbaute Frachter „Melanie Schulte“ unter. Im September 2022 soll dazu ein Theaterstück aufgeführt werden. Mona Hanssen sprach mit Theaterleuten und Zeitzeugen vom Emder Verein „Freunde der Seefahrt“ über die Tragödie.

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