Frankfurt/Main (dpa)

Schnäppchenjäger sorgen an der Börse für Erholung

| 21.12.2021 09:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Artikel teilen:

Der Dax hat sich am Dienstag etwas vom Dämpfer zum Wochenstart erholt. Mit Blick auf das nahe Jahresende nutzten späte Schnäppchenjäger die niedrigeren Kurse für Käufe.

Der deutsche Leitindex stieg um 1,36 Prozent auf 15.447,44 Punkte. Damit steuert das Börsenbarometer wieder auf den 200-Tage-Durchschnitt zu. Die viel beachtete Linie beschreibt den langfristigen Trend und wurde am Vortag vom Dax deutlich nach unten durchbrochen.

Zum Wochenstart hatte der Index knapp zwei Prozent eingebüßt, belastet von der starken Ausbreitung der Virusvariante Omikron und Ängsten vor einem neuerlichen Lockdown in Deutschland. Der Dax war auf den tiefsten Stand seit Ende November gefallen. Am Dienstag verbuchte auch der MDax der mittelgroßen Werte eine Erholung um 0,98 Prozent auf 34.347,04 Zähler.

„Es bleibt das altbekannte Bild: Auf den Absturz folgt die Erholung“, schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in einem Börsenkommentar. „Auch so kurz vor Weihnachten gibt es noch ein paar Schnäppchenjäger, die die günstigen Kurse zum Einstieg nutzen.“

Der Experte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets hält die Situation indes weiter für fragil. Die Rally im Herbst auf Rekordstände sei der Erwartung geschuldet gewesen, dass die weltweiten Lieferengpässe im ersten Quartal größtenteils gelöst werden könnten, konstatierte der Marktanalyst. Die neue Corona-Variante Omikron mache diesem „Goldlöckchen-Szenario“ nun aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Mittlerweile ist der Jahresgewinn des Dax auf 12,5 Prozent zusammengeschmolzen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um 1,65 Prozent auf 4174,99 Zähler. Etwas weniger stark legten die Börsen in Paris und London zu. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss gut ein Prozent im Plus.

Zu den Spitzenreitern im deutschen Leitindex zählten die Aktien der Deutschen Börse mit einem Aufschlag von gut drei Prozent. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der schweizerischen Bank UBS. Analyst Michael Werner attestierte den Papieren nach der jüngsten Kursschwäche ein attraktives Chance-Risiko-Profil und erhöhte die Schätzungen für die kommenden Jahre.

Ein starker Quartalsbericht und solide Prognosen des US-Chipherstellers Micron verschafften den Halbleiterwerten Rückenwind. Infineon etwa stiegen um 1,7 Prozent, im MDax ging es für Aixtron um 2,5 Prozent aufwärts.

Eine Kaufempfehlung des Investmenthauses Stifel schob in den hinteren Börsenreihen die Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex im Nebenwerteindex SDax um gut vier Prozent an. Damit erholten sie sich etwas von ihrer jüngsten Talfahrt.

Derweil wird in Deutschland die für Januar vorgesehene Pflicht zum elektronischen Rezept verschoben. Die erforderlichen technischen Systeme stünden noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen", hieß es aus dem Bundesgesundheitsministeriums. Die Papiere der Online-Apotheke Shop Apotheke rutschten in der Folge als klares Schlusslicht im SDax um mehr als acht Prozent ab.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1267 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1295 (Montag: 1,1273) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8854 (0,8871) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,46 Prozent am Vortag auf minus 0,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 145,45 Punkte. Der Bund-Future sank am Abend um 0,49 Prozent auf 173,34 Punkte.

© dpa-infocom, dpa:211221-99-461946/5

Ähnliche Artikel