Berlin (dpa)

Lehrer: Homeschooling und Ferienverlängerung denkbar

| 21.12.2021 09:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Ein leeres Klassenzimmer in einer Schule in Thüringen. Foto: Bodo Schackow/zb/dpa
Ein leeres Klassenzimmer in einer Schule in Thüringen. Foto: Bodo Schackow/zb/dpa
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Stärkere Maßnahmen gegen die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante sind wohl unvermeidbar. Auch Homeschooling und längere Ferien für Schüler sind wieder im Gespräch - allerdings nicht ohne Kritik.

Wegen der sich rasch ausbreitenden Coronavirus-Variante Omikron kann sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorstellen, die Weihnachtsferien zu verlängern oder Homeschooling kurzzeitig wieder einzuführen.

„Distanzunterricht für eine begrenzte Zeit nach den Weihnachtsferien kann eine Möglichkeit sein, die Verbreitung der Omikron-Variante zu erschweren“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies müsse aber eine Ausnahme bleiben, die allein der aktuellen Situation geschuldet sei, erklärte sie weiter.

Der Präsident des Deutsche Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte: „Wenn die Infektionszahlen aufgrund von Omikron in den Weihnachtsferien massiv nach oben gehen, dürfen Ferienverlängerungen beziehungsweise erneuter Distanzunterricht nicht ausgeschlossen werden.“ Es sei falsch, Schulen bei einem größeren Maßnahmenkatalog komplett auszunehmen, weil dort demnächst eine hochansteckende Virusvariante auf eine Vielzahl von Kontakten treffe.

„Unbedingt vermeiden“

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will dagegen neue flächendeckende Schulschließungen „unbedingt vermeiden“. „Kinder und Jugendliche haben schon bisher eine große Last in der Corona-Pandemie getragen. Sie brauchen beste Bildung. Die Lernrückstände dürfen nicht noch zunehmen“, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Solange wir noch ins Fußballstadion gehen können, darf keine Schule schließen.“

Finnern und Meidinger forderten derweil beide, dass die Länder hier nicht einzeln vorgehen dürften, sondern dass Maßnahmen bei der bevorstehenden Bund-Länder-Konferenz dazu am Dienstag getroffen werden müssten. „Wir brauchen ein einheitliches Vorgehen von Bund und Ländern orientiert an Parametern wie altersabhängiger Inzidenzen und Landesimpfquoten“, sagte Meidinger dem RND. „Aktuell herrscht Chaos und Verwirrung. Manche Bundesländer haben bereits Ferien, manche haben die Präsenzpflicht aufgehoben, andere bleiben beim regulären Ferienbeginn.“

© dpa-infocom, dpa:211221-99-462116/3

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