New York (dpa)
Lange Beratungen im Maxwell-Prozess - Richterin macht Druck
Noch immer gibt es kein Urteil im Prozess um Ghislaine Maxwell, der früheren Partnerin von Jeffrey Epstein. Die Richterin drägt die Geschworenen nun zu längeren Treffen.
Im Missbrauchsprozess gegen die frühere Partnerin des inzwischen verstorbenen Millionärs Jeffrey Epstein haben die seit Tagen beratenden Geschworenen noch immer kein Urteil gefällt. Am Mittwoch sollte die Geschworenenjury wieder zusammentreffen. In dem Prozess wird der Angeklagten Ghislaine Maxwell vorgeworfen, als Helferin eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen gespielt zu haben.
Die zwölf Geschworenen tagen seit vergangener Woche. Laut CNN ließen sie sich bei ihren Sitzungen unter anderem Protokolle von den Vernehmungen der Klägerinnen vorlegen. Richterin Alison Nathan äußerte Sorge, dass die grassierende Coronavirus-Variante Omikron in New York das Verfahren gefährden könne, wie US-Medien berichteten. Sie drang demnach auf verlängerte Treffen der Jury und eine mögliche Fortsetzung der Beratungen am Neujahrswochenende.
Anklage und mögliche Strafe
Die 60-Jährige Maxwell ist in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. Die Vorwürfe von vier Hauptzeuginnen reichen zurück in die Jahre 1994 bis 2004, die mutmaßlichen Verbrechen sollen in Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und London stattgefunden haben.
Maxwell drohen im Fall einer Verurteilung in allen Punkten laut CNN 70 Jahre Haft. Sie hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und während des Prozesses auf eine Aussage verzichtet.
Die Verteidigung stellt den Fall seit Beginn als juristische Abrechnung mit ihrer Mandantin dar, da die Staatsanwaltschaft Epstein selbst nicht mehr belangen konnte. Der 66-Jährige war während der Vorbereitung auf den Missbrauchsprozess gegen ihn im August 2019 bewusstlos in seiner Gefängniszelle gefunden und im Krankenhaus für tot erklärt worden. Ein Obduktionsbericht stellte Suizid als Todesursache fest.
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