Rotterdam (dpa)
Rekordmenge Kokain im Rotterdamer Hafen sichergestellt
Die Häfen und Rotterdam und Antwerpen gelten als größte Einfuhrschleusen für Kokain in Europa. Auch korrupte Hafenarbeiter sind Teil des Problems.
Niederländische Fahnder haben im vergangenen Jahr im Hafen von Rotterdam eine Rekordmenge Kokain mit Verkaufswert von rund 5 Milliarden Euro sichergestellt.
Gut 70 000 Kilogramm waren entdeckt worden, rund 74 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Staatsanwaltschaft am Montag in Rotterdam mitteilte. Insgesamt 198 Personen waren nach Angaben der Justiz festgenommen worden.
Schon 2020 war eine Rekordmenge von rund 40 000 Kilogramm sichergestellt worden. Rotterdam und Antwerpen gelten als größte Einfuhrhäfen von Kokain in Europa. An anderen Orten im Land waren zusätzlich mehr als 2100 Kilogramm Kokain sichergestellt worden.
Vier Mal hatten die Fahnder den Angaben zufolge Mengen von jeweils rund 4000 Kilogramm entdeckt. Erst im Dezember war die größte Einzelmenge von 4180 Kilogramm Kokain in einer Ladung Bananen sichergestellt worden.
In den meisten Fällen verstecken nach Informationen der Justiz organisierte Banden in Südamerika die Drogen in Schiffscontainern zwischen anderer Ware. Im Hafen von Rotterdam würden sie dann von Handlangern aus den Containern geholt, oft mit Hilfe von korrupten Hafenmitarbeitern.
Justiz und Polizei wollen künftig stärker gegen korrupte Hafenmitarbeiter und Beamte vorgehen. „Eins steht fest: Ohne Hilfe von Insidern im Hafen sind Kriminelle nichts“, erklärte die Staatsanwaltschaft.
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