Frankfurt/Bonn (dpa)
Postbank-Tarifverhandlungen beginnen - Verdi enttäuscht
Verdi will mehr Geld für die Angestellten, als die Arbeitgeber bereit sind zu zahlen. Kommt es schon bald zu ersten Warnstreiks?
Bei der Postbank wird seit Montag über mehr Geld für Tausende Mitarbeiter verhandelt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für etwa 15.000 Beschäftigte des zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Instituts sechs Prozent mehr Geld.
Mindestens will sie eine Anhebung der Tarifgehälter um 180 Euro erreichen. Zudem strebt Verdi in den Tarifverhandlungen eine Corona-Prämie von 700 Euro für alle Beschäftigtengruppen an. Für Mitarbeiter im Filialvertrieb, die wegen der Pandemie Einbußen bei den Provisionen hatten, soll diese Ausgleichszahlung auf 1500 Euro aufgestockt werden.
Nach der ersten Runde äußerte sich Verdi enttäuscht. Es habe keine klaren Aussagen der Arbeitgeberseite zu den Forderungen gegeben. „Besonders empörend war, dass die Bank ein großes Fragezeichen an einen Ausgleich der Inflation durch eine entsprechende Gehaltserhöhung zur Absicherung der Gehälter gemacht hat. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass es jetzt sehr zeitnah zu ersten Warnstreiks kommen wird“, sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck.
Wie in der bereits laufenden Tarifrunde für die privaten Banken will die Gewerkschaft auch bei der Postbank festschreiben, dass die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. An den Kosten für das Arbeiten von zu Hause aus soll sich der Arbeitgeber nach Verdi-Vorstellungen monatlich mit 100 Euro beteiligen. Zudem fordert die Gewerkschaft für das mobile Arbeiten eine zunächst einmalige Kostenerstattungspauschale in Höhe von 1500 Euro.
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