Augsburg (dpa)
Frankfurt und Augsburg hadern mit dem Unentschieden
Der erste Punkt im Jahr 2022 sorgt weder beim FC Augsburg noch bei Eintracht Frankfurt für richtige Freude. Beide Kontrahenten hadern nach dem 1:1.
So richtig wussten weder Frankfurts Coach Oliver Glasner noch sein Augsburger Trainerkollege Markus Weinzierl, was sie von dem Unentschieden und dem ersten Punkt in diesem Fußballjahr halten sollten.
„Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen“, sagte Glasner nach dem 1:1 (1:1) seiner Eintracht beim FC Augsburg. „Auf der einen Seite kann ich mit dem Punkt ganz gut leben, auf der anderen Seite trauere ich Situationen nach.“
Weinzierl klang ähnlich. „Ich glaube, beide Mannschaften hätten das Spiel heute gewinnen können“, sagte der FCA-Coach, wollte aber nichts von einem Rückschritt im Abstiegskampf wissen. „Wir sind nicht hundertprozentig zufrieden, aber es ist kein Rückschritt.“
Eintracht ohne Trapp und Kostic
Immerhin: Der FC Augsburg zog in der Tabelle durch den Punktgewinn am VfB Stuttgart vorbei und steht jetzt auf Rang 15. Die Frankfurter, die wegen Corona-Infektionen auf Torhüter Kevin Trapp und Filip Kostic verzichten mussten, bleiben auf Platz acht. Wann die beiden Schlüsselspieler zurückkommen, bleibt abzuwarten.
Ein wenig ratlos sahen die Profikollegen aus, als sie abgekämpft nach einem Schlagabtausch mit „ein bisschen Wild Wild West“, wie es Eintrachts Timothy Chandler formulierte, nach dem Schlusspfiff bei eisigen Temperaturen auf dem Rasen verharrten.
Allen voran Eintrachts Jungkeeper Diant Ramaj: In seinem ersten Pflichtspiel im Erwachsenenbereich zeigte der 20-Jährige viele gute Paraden, doch beim 1:1 sah er nicht gut aus. Michael Gregoritsch (38. Minute) überlistete den Trapp-Vertreter aus spitzem Winkel ins kurze Eck und glich nach der Führung durch Daichi Kamada (22.) aus.
Glasner lobt Ersatzkeeper Ramaj
„Der Torwart ist immer die letzte Instanz. Wir haben das im Vorfeld nicht gut gemacht. Ich spreche ihn da völlig frei“, sagte Glasner über seinen Ersatztorwart. „Ich finde, er hat eine großartige Leistung gezeigt. Er war mutig bei vielen Standardsituationen und immer wieder präsent.“ Dazu habe er einen „Big Save“ in der Nachspielzeit gehabt, lobte der Coach. Der eingewechselte Florian Niederlechner hatte da den 2:1-Siegtreffer für den FCA auf dem Fuß.
Mehr als mit dieser Szene haderten die Augsburger aber mit einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff kurz vor der Pause. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten und nach Ansicht der Bilder im TV, dass der agile Jesper Lindström sich kein strafbares Handspiel geleistet hatte.
„In meinen Augen ist das ein Elfmeter, wenn der Arm dort oben ist“, monierte Weinzierl. Auch Manager Stefan Reuter sprach von einem „hundertprozentigen“ Elfmeter. „Für mich ist das ein absolutes Rätsel, da nicht auf Elfmeter zu entscheiden“, sagte Reuter.
Viertes Saisontor für Gregoritsch
Der erstmals in der Augsburger Startelf aufgebotene Rekordeinkauf Ricardo Pepi hatte viele gute Situationen, wenngleich dem 19-Jährigen im zweiten Spiel für den neuen Club längst nicht alles glückte. „Jeder erkennt, dass er ein unglaublich intelligenter Stürmer ist“, sagte Reuter. „Was ihm fehlt, ist noch das Tor, auf das wir warten.“
Davon hat Gregoritsch nun vier in dieser Saison auf dem Konto. „Er hat es von der Intensität verstanden, darüber haben wir die ersten Wochen diskutiert“, sagte Weinzierl. „Dass er Tore erzielen kann, beweist er aktuell.“
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