Berlin (dpa)

Kühnert: „Ich diene auch nicht Olaf Scholz, sondern der SPD“

| 22.01.2022 06:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Kevin Kühnert gibt nach den Gremiensitzungen seiner Partei eine Pressekonferenz in der SPD-Parteizentrale. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Kevin Kühnert gibt nach den Gremiensitzungen seiner Partei eine Pressekonferenz in der SPD-Parteizentrale. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Artikel teilen:

Als Juso-Chef hatte sich Kühnert als Gegner von Scholz profiliert. Ändert er nun seine Haltung, um den neuen Bundeskanzler zu unterstützen?

Der neue SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützen, sieht dies aber nicht als seine einzige Aufgabe an. „Ich diene auch nicht Olaf Scholz, sondern der SPD“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Olaf Scholz ist Kanzler der SPD, insofern ist mein Tun auch darauf ausgerichtet, dass er seine Arbeit erfolgreich machen kann. Die Interessen der SPD gehen aber noch darüber hinaus - zeitlich und programmatisch.“ Es gehe der SPD um mehr, „als wir mit FDP und Grünen für eine Wahlperiode vereinbaren konnten“.

Als Juso-Chef hatte sich Kühnert als Gegner von Scholz profiliert. In dem Interview bestritt er, seine Haltung zu ändern. „Ein Generalsekretär, der Wendehals ist, hätte keinen Erfolg in seinem Amt“, sagte er. „Ich bin dieselbe Person, die ich immer gewesen bin - wer auch sonst?“ Allerdings werde man in der Politik in ein Amt gewählt, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, fügte er hinzu. „Ich habe als Generalsekretär die Aufgabe zu kommunizieren, wie die SPD die Politik gestalten möchte, und ich arbeite an der Weiterentwicklung ihres Programms.“

Kühnert gab als Ziel vor, das Ergebnis der vergangenen Bundestagswahl von 25,7 Prozent zu übertreffen. „Selbstverständlich wollen wir also unsere Ergebnisse weiter verbessern, indem wir beweisen, dass man sich auf uns verlassen kann.“ Den Mitgliederschwund - im Jahr des Wahlerfolgs verließen 22.000 Genossen die SPD - führte Kühnert auf die Pandemie zurück. „Corona ist für gesellschaftliches Engagement eine Bürde“, sagte er. Es fehle das klassische Parteileben vor Ort, die Sommerfeste und Ortsvereinstreffen.

© dpa-infocom, dpa:220122-99-805089/2

Ähnliche Artikel