Bratislava (dpa)
Worum geht's jetzt noch? DHB-Team vor Duell mit Schweden
Noch besteht für die deutschen Handballer die Chance auf den Einzug ins EM-Halbfinale. Dafür muss aber ein Sieg gegen Schweden her. Erneut geht die DHB-Auswahl als Außenseiter ins Spiel.
Ganz langsam schien der Sport ein wenig zurück in den Fokus zu rücken. Dann kam der Samstag - und damit zwei neue Corona-Fälle bei den deutschen Handballern vor dem heutigen EM-Duell mit Schweden (18.00 Uhr/ARD) in Bratislava.
Nach zwei Tagen ohne neue schlechte Corona-Nachrichten aus dem Spielerlager wurden Rückraumakteur Christoph Steinert und Kreisläufer Sebastian Firnhaber positiv getestet. Was bedeutet das jetzt für die Partie gegen den Rekord-Europameister? Und worum geht es überhaupt noch?
Ist das Halbfinale noch drin?
Theoretisch ja. Den Einzug in die K.o.-Runde hat die DHB-Auswahl aber nicht mehr in der eigenen Hand. Um die Chance zu wahren, muss ein Sieg gegen die Schweden her. Angesichts der weiter angespannten Personallage wird das schwer genug. Zudem wartet nach den Niederlagen gegen Spanien und Norwegen erneut ein Gegner aus dem erweiterten Favoritenkreis auf die DHB-Auswahl. Und die Schweden sind gut in Form. Die mit einigen Bundesliga-Profis ausgestatteten Skandinavier sind mit zwei souveränen Siegen gegen Russland und Polen in die Hauptrunde gestartet.
Hat das DHB-Team überhaupt eine Chance?
Gegen Spanien (23:29) und Norwegen (23:28) ist deutlich geworden, dass diese zusammengewürfelte DHB-Auswahl auf diesem Niveau nicht mithalten kann. Wer kann es ihr auch verdenken? Nach den positiven Tests von Steinert und Firnhaber erhöhte sich die Zahl der Corona-Fälle im deutschen Team auf 13. Bundestrainer Alfred Gislason musste bereits etliche Spieler für das Turnier in der Slowakei und Ungarn nachnominieren, Torhüter Daniel Rebmann hatte vorher sogar noch nie ein Länderspiel gemacht. In dieser Konstellation wird es auch gegen die Schweden extrem schwer.
Kehren Spieler in den Kader zurück?
Das ist noch unklar. Rückraumspieler Julius Kühn war vor einer Woche der erste DHB-Akteur, der positiv getestet worden war. Laut der Turnierregeln hätte er theoretisch schon am Donnerstag gegen die Spanier zurückkehren können, zwei negative PCR-Tests vorausgesetzt. Doch auch am Freitag zur Partie gegen die Norweger wiesen die Testergebnisse von Kühn noch immer nicht die Ergebnisse auf, die für eine Rückkehr nötig gewesen wären. Am Sonntag hätten auch andere Spieler wie Timo Kastening oder Kai Häfner die vorgeschriebene Mindestisolation von fünf Tagen hinter sich. Aber auch bei ihnen ist offen, ob sie die nötigen Negativtests vorlegen können.
Gibt es noch weitere Corona-Fälle?
Auch das ist noch unklar. Am Samstagnachmittag nach dem Training hat die Mannschaft erneut PCR-Tests absolviert. Die Ergebnisse dürften im Laufe des Sonntags übermittelt werden. Dass dann noch weitere Corona-Fälle hinzukommen, könnte durchaus sein. Der jüngst positiv getestete Steinert etwa hatte beim Spiel gegen Norwegen noch mit seinen Teamkollegen auf der Platte gestanden.
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