Melbourne (dpa)
Drei Siege zum Australian-Open-Titel: Medwedew erfolgreich
Daniil Medwedew tritt bei den Australian Open als Favorit an. Vier Monate nach seinem Triumph in New York ist der russische Tennisprofi seinem großen Ziel wieder einen Schritt näher gekommen. Er findet, er hätte auch bei der Spielansetzung mehr Anerkennung verdient.
Nach einem emotionalen Melbourne-Auftritt trennen US-Open-Champion Daniil Medwedew bei den Australian Open nur noch drei Siege vom zweiten Grand-Slam-Triumph.
Die russische Nummer zwei der Tennis-Welt regte sich aber zunächst einmal über das Glück des Gegners auf und ärgerte sich, nicht wie gewünscht auf Toilette rennen zu können. Doch Medwedew gewann das Tennis-Match inklusive Behandlungspause gegen den unangenehm spielenden und formstarken Amerikaner Maxime Cressy mit 6:2, 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 7:5 und zog ins Viertelfinale ein.
Medwedew sauer über Platzansetzung
„Ich war ziemlich sauer wegen ein paar Sachen“, sagte der 25-Jährige und stellte infrage, warum er nicht auf dem Centre Court in der Rod Laver Arena antreten durfte. In Abwesenheit des serbischen Weltranglistenersten Novak Djokovic ist der Vorjahresfinalist aus Moskau der am höchsten platzierte Spieler beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison.
Angesetzt war seine vierte Aufgabe in der Margaret Court Arena, während dem Australier Alex de Minaur die größte Bühne im Melbourne Park gebührte. „Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll, um bei den Grand Slams auf den Centre Courts Slams zu spielen“, haderte Medwedew. „Wenn du auf einem kleineren Platz spielst, ist es schwieriger gegen einen Serve-and-Volley-Spezialisten zu spielen als auf einem größeren Platz“, sagte der Russe.
Für Medwedew war es auch ein Match der ausgelassenen Breakchancen, neun von zwölf Möglichkeiten konnte er nicht nutzen. „Es ist einfach unglaublich, wie viel Glück er hat“, schimpfte Medwedew während des Matches mit Blick auf seinen Gegner. Zum zweiten Mal bei seinem vierten diesjährigen Auftritt musste der Titelfavorit einen Satzverlust hinnehmen. „Es war lang, es war nicht leicht“, räumte Medwedew ein: Nur im ersten Satz habe er es geschafft, Cressy zu enteilen. Alle anderen Sätze waren schwer umkämpft.
Nächster Gegner: Felix Auger-Aliassime
Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale trifft Medwedew nun auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime. Den jungen Kanadier hatte Medwedew auf seinem Weg zum US-Open-Titel in New York im Halbfinale besiegt. In Melbourne setzte sich der Weltranglisten-Neunte Auger-Aliassime gegen den frühere Australian-Open-Finalisten Marin Cilic aus Kroatien 2:6, 7:6 (9:7), 6:2, 7:6 (7:4) durch. Erstmals erreichten damit zwei kanadische Tennis-Herren das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers, nachdem Denis Shapovalov am Sonntag den Hamburger Alexander Zverev aus dem Titelrennen geworfen hatte.
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