Washington (dpa)
USA verhängen zu Putsch-Jahrestag in Myanmar neue Sanktionen
Ein Jahr nach dem Putsch in Myanmar verhängen die USA neue Sanktionen gegen Unterstützer der dortigen Militärführung. US-Präsident Biden spricht von „unsäglicher Gewalt“ gegen die Bevölkerung.
Zum ersten Jahrestag des Militärputsches in Myanmar haben die USA neue Sanktionen gegen Angehörige der dortigen Justiz und Unterstützer der Militärführung verhängt. Betroffen seien sieben Personen und zwei Einrichtungen, teilte das Finanzministerium am Montag in Washington mit.
Darunter seien zwei hochrangige Mitglieder des Justizsystems, die die Strafverfolgung gegen die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi und andere vorangetrieben hätten. Mögliches Vermögen der Betroffenen in den USA wird eingefroren, Geschäfte mit ihnen sind für US-Bürger verboten.
Andere Länder kündigen Sanktionen an
US-Präsident Joe Biden sprach von „unsäglicher Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, darunter auch Kinder“. Er forderte die Freilassung aller, die zu Unrecht inhaftiert sind. Auch die britische Regierung, die sich nach eigenen Angaben mit den USA und Kanada abgestimmt hat, kündigte zum Jahrestag neue Sanktionen gegen drei Angehörige der Militärführung an. Dazu gehören neben dem Einfrieren von möglichen Vermögen auch Reisesperren.
Der Putsch in dem südostasiatischen Land jährt sich an diesem Dienstag zum ersten Mal. Das frühere Birma versinkt seither in Chaos und Gewalt. Die Generäle hatten die demokratisch gewählte Regierungschefin Suu Kyi entmachtet und regieren seither mit eiserner Faust. Die Friedensnobelpreisträgerin von 1991 steht unter Hausarrest und wurde inzwischen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
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