Berlin (dpa)
Energiepreise: Verdi fordert Entlastung für Bürger
Angesichts steigender Gas- und Strompreise spricht der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke von einer ernsthaften Belastung für viele Haushalte. Welche Forderungen hat er?
Angesichts stark steigender Energiepreise fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Bundesregierung auf, eine wirksame finanzielle Entlastung für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Dazu schlägt Verdi vor, die Mehrwertsteuer auf Energie in Höhe von 19 Prozent vorübergehend auszusetzen und Familien einen einmaligen Kinderbonus von 200 Euro zu zahlen. Grundsicherungsempfänger sollten nach dem Willen der Gewerkschaft einen zusätzlichen Beitrag von 200 Euro erhalten.
Diese Hilfen seien dringend geboten, erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke bei der Jahrespressekonferenz der Gewerkschaft, die bereits am Montagabend zum Teil digital abgehalten wurde. „Die steigenden Strom- und Gaspreise sind zu einer ernsthaften Belastung für viele Haushalte geworden, die nicht nur Leistungsempfängerinnen, sondern auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt betreffen. Für manche Betroffenen lautet die Frage sogar: Essen oder Heizen?“, sagte er. „Das darf nicht sein.“ Eine Familie mit zwei Kindern könne bis zu 850 Euro im Jahr sparen, würden die vorgeschlagenen Maßnahmen greifen.
Gestiegene Kosten auffangen
Die vorzeitige vollständige Streichung der EEG-Umlage, die die Bundesregierung derzeit prüfe, reiche nicht aus, um die gestiegenen Kosten aufzufangen, erklärte der Gewerkschaftschef. Er halte eine Preissteigerung von mehr als drei Prozent in diesem Jahr für „absolut realistisch“, sagte Werneke.
Selbst die „ambitionierteste Tarifpolitik“ habe aktuell wenig Chancen, dem Trend etwas Wirkungsvolles entgegenzusetzen, erläuterte der Verdi-Chef. Auch in diesem Jahr will sich die Gewerkschaft in mehreren Tarifrunden für höhere Löhne einsetzen, etwa für Beschäftigte im privaten Bankgewerbe, bei der Telekom und in sozialen Berufen.
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